Hungerhilfe bleibt ein Dauerauftrag

Caritas Direktor Georg Schärmer

Alle 10 Sekunden stirbt weltweit ein Kind an Hunger. Insgesamt leiden weltweit 795 Millionen Menschen an Unterernährung. "Die Zahl hat sich in den letzten 10 Jahren verringert, vorher waren es 1 Milliarde Menschen. Wir sind also auf dem richtigen Weg, aber die Herausforderung bleibt groß", so Caritas Direktor Georg Schärmer.
Die Caritas Tirol unterstützt mit ihren Hilfsprojekten vor allem die afrikanischen Länder Burkina Faso und Mali. Dabei steht die Hungerbekämpfung an erster Stelle. Mit verschiedenen Ernährungs-, Landwirtschafts-, Wasser-, Viehzucht- und Bildungsprojekten erreicht die Caritas Tirol dort jährlich über 120.000 Menschen. "Wichtig ist, dass das ganze nicht nur eine Spontanhilfe ist, sondern nachhaltig Wirkung zeigt. Die Menschen sollen zum Beispiel lernen, eigenes Saatgut zu züchten", erklärt Schärmer.
In Osttirol wurden im Rahmen der August-Sammlung im Vorjahr 80.000 Euro gespendet. "Das sind fünf Tiefwasserbrunnen, mit denen tausende Menschen versorgt werden können", freut sich der Caritas-Direktor über die hohe Spendenbereitschaft.

Flüchtlings-Hilfe

Neben der Hungerhilfe in Afrika fokussiert die Caritas auch auf die Nothilfe für Syrien-Flüchtlinge im Nahen Osten. In Libanon, das flächenmäßig so groß wie Tirol ist und 4 Millionen Einwohner zählt, wurden 1,2 Millionen Flüchtlinge aufgenommen. Mehr als die Hälfte davon sind Kinder. Die Caritas hilft dort unter anderem mit Lebensmittelpaketen, Decken, Matratzen und Kleidung für bedürftige Flüchtlingsfamilien. "Ein großes Anliegen ist uns auch die Bildung der Kinder, daher ermöglichen wir ihnen, die Schule zu besuchen", erklärt Schärmer.

Pflege als Herausforderung

Die Caritas ist aber nicht nur im Ausland, sondern auch in Tirol tätig. Die Hauptkompetenz im Bezirk Lienz liegt dabei in der Familienhilfe. 8.000 Einsatzstunden haben die 7 Mitarbeiter der Caritas Osttirol im vergangenen Jahr in der Familienhilfe geleistet. Dabei handelte es sich hauptsächlich um Unterstützung in Krankheitsfällen oder von pflegenden Angehörigen.
"Die Pflege wird uns in den nächsten Jahren und Jahrzehnten noch sehr beschäftigen und darauf müssen wir den Fokus legen. In Österreich gibt es derzeit 450.000 Pflegebedürftige, in 30 Jahren wird die Zahl auf eine Million anwachsen", so Schärmer. Für ihn liegt die Zukunft im Ehrenamt. Die Caritas bildet bereits so genannte "Wegbegleiter" aus, die pflegende Angehörige für einige Stunden in der Woche unterstützen. In Osttirol gibt es derzeit 12 "Wegbegleiter", die in 25 Familien tätig sind. "Auch ein Begleitdienst, also Freiwillige die ältere Menschen zum Beispiel bei Klinik- oder Arztbesuchen begleiten, ist ein Ehrenamt, das wir dringend brauchen", findet Schärmer.

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