Unwetter lösen Millionenausgaben aus

Mit 16,3 Millionen Euro sind die meisten Investitionen für den  Schutz vor Naturgefahren im Bezirk Lienz geplant. | Foto: Hans Ebner
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2019 fließen tirolweit mehr als 76 Millionen Euro in den Schutz vor Naturgefahren. De meisten Investitionen sind im Bezirk Lienz geplant.

OSTTIROL (red). Insgesamt sind es 16,3 Millionen Euro, die für verschiedene Maßnahmen in den Bezirk fließen. Ende Oktober 2018 hat das Sturmtief Vaia mit Windböen von mehr als 200 km/h in Osttirol enorme Forstschäden verursacht. 2.000 Hektar Waldfläche waren vom Sturm betroffen. Die Folgen waren rund 500.000 Kubikmeter Schadholz. Um die Schutzwirkung des Waldes langfristig wiederherzustellen, arbeiten die Landesforstdirektion und die Wildbach- und Lawinenverbauung eng zusammen. „Für uns steht im Vordergrund, die Windwurfschäden im betroffenen Gebiet aufzuarbeiten und den Schutzwald in möglichst kurzer Zeit zu verjüngen“, erklärt Landesforstdirektor Josef Fuchs. Dafür werden in den kommenden 20 Jahren 11,9 Millionen Euro investiert.

Hotspot Kals

Durch das Sturmtief besonders betroffen ist die Gemeinde Kals. Im Kalsertal wurde der Schutzwald erheblich beeinträchtigt und muss wiederhergestellt werden. „Während das Schadholz aufgearbeitet wird und bis der Schutzwald wieder seine volle Wirkung hat, sind umgehend technische Steinschlag- und Lawinenschutzmaßnahmen notwendig. Die WLV verstärkt den Bezirk Lienz daher mit einer zusätzlichen Arbeiterpartie, um die Errichtung der Schutzmaßnahmen schneller umsetzen zu können“, erläutert Gebhard Walter, Leiter der Sektion Tirol der Wildbach- und Lavinenverbauung.

Für die drei stark betroffenen Regionen Kalsertal, Villgratental und Tiroler Gailtal wurden Flächenwirtschaftliche Projekte ausgearbeitet und bereits finanziert. In Summe sind Projektkosten von insgesamt 26,7 Millionen Euro vorgesehen. Mit der Realisierung der ersten Dämme gegen Steinschlag wurde bereits im Jänner 2019 begonnen.

Umfangreiche Maßnahmen

Auch die Bundeswasserbauverwaltung hat einen ihrer Schwerpunkte im Bezirk Lienz. „Nach dem Hochwasserereignis im Oktober 2018 werden entlang der Drau zwischen Sillian und Lienz auf einer Gewässerstrecke von 25 Kilometern insgesamt 42 Maßnahmen umgesetzt“, erklärt Markus Federspiel, Vorstand der Abteilung Wasserwirtschaft des Landes Tirol. Dabei handelt es sich u.a. um die Entfernung von großen Schadholzmengen, die Räumung von rund 115.000 Kubikmetern Geschiebe aus den Seitenzubringern sowie die Sanierung von zahlreichen Uferanrissen. Dafür sind rund 40.000 Tonnen Wasserbausteine erforderlich. Die gesamten Maßnahmen sollen bis Dezember 2021 abgeschlossen werden. Die Baukosten betragen 5,9 Millionen Euro, 70 Prozent übernimmt der Bund.

Auch die WLV hat unmittelbar nach dem Hochwasser  mit der Umsetzung von Schutzmaßnahmen begonnen. „Direkt nach dem Ereignis standen vor allem Beckenräumungen im Vordergrund“, schildert Gebhard Walter. Die Hauptmaßnahmen werden in diesem Jahr realisiert. Dabei handelt es sich um die Sanierung der Gerinne und der bestehenden Verbauungen sowie Ufersicherungen. Die Gesamtkosten für die Sofortmaßnahmeprojekte der WLV liegen bei 2,8 Millionen Euro.

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