Direktzug - Landesregierung soll Garantieerklärung abgeben
Bezirk (ebn). Die direkte Zugverbindung zwischen Lienz und Innsbruck ist mit der Fahrplanänderung im Dezember Geschichte. Seit 65 Jahren besteht diese Verbindung, die in einem Staatsvertrag zwischen Österreich und Italien festgehalten ist.
Im Sommer wurden die Zugpaare abbestellt. Ersatz soll in Form einer Busverbindung geschaffen werden.
Aufgrund massiver politischer Proteste willigte die Tiroler Landesregierung ein für 2015 die Möglichkeit eines Direktzuges zu prüfen, wirklich glauben will aber niemand daran. Die Liste Fritz will im Novemberlandtag die Regierung zu einer verbindlichen Zusage bewegen. "Der Tiroler Landtag soll eine Garantieerklärung für die Wiedereinführung des Direktzuges ab 2015 beschließen und damit die schwarz-grüne Landesregierung zum unverzüglichen Handeln und ernsthaften Verhandeln zwingen. Die Formulierung 'prüfen' lässt alles offen und der bisher fehlende Wille die Direktverbindung zu erhalten, lässt befürchten, dass sich die Tiroler Landesregierung auch künftig nur mit mäßigem Engagement", heißt es von Seiten der Liste Fritz.
Auch die Lienzer Bürgermeisterin Elisabeth Blanik und ihre Gemeinderatskollegen Willi Lacker und Jürgen Hanser kämpfen weiterhin für den Erhalt der Verbindung und zeigen ein weiteres Problem der Streichung auf. "Wenn länger als ein halbes Jahr nicht in Italien gefahren wird, verlieren die Lokführer die Lizenz einen Zug auf italienischen Gleisen zu fahren", so Lackner. Diese Berechtigung wieder zu erlangen wäre heutzutage äußerst langwierig und schwer sind sich die Experten sicher. "Wir präsentieren uns Südtirol auf dem Silbertablett. Die direkte Verbindung zwischen Bozen und Innsbruck hat scheinbar Priorität. Dafür wird das Pustertal und Osttirol geopfert", so Blanik. Die Diskussion im Landtag fand nach Redaktionsschluss statt.
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