Feministinnen am Zug
SPÖ Frauen fordern „Halbe-halbe für ganze Gerechtigkeit“

Elisabeth Blanik, Eva-Maria Holzleitner, Selma Yildirim und Evelyn Müller (v.l.) setzen sich einmal mehr Gleichberechtigung ein. | Foto: Hans Ebner
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Gerechte Arbeitswelt stand im Fokus der Sommertour „Feministinnen am Zug“, die am Freitag in Lienz Station machte.

LIENZ. Im Rahmen der Sommertour durch Österreich „Feministinnen am Zug“ machten die SPÖ-Frauen mit der neu gewählten Bundesfrauenvorsitzenden und Nationalrätin Eva-Maria Holzleitner Station in Lienz. Gemeinsam mit Landesfrauenvorsitzender Selma Yildirim, der Lienzer Bürgermeisterin Elisabeth Blanik und Evelyn Müller von den Bezirksfrauen stellten sie das Thema gerechte Arbeitswelt in den Fokus. Frauen werden nicht nur für ihre Arbeit schlechter bezahlt als Männer, sie arbeiten insgesamt mehr – allerdings zu einem viel größeren Anteil ohne Bezahlung.

„In Österreich sind besonders viele Frauen teilzeitbeschäftigt. Oft nicht aus Freiwilligkeit, sondern weil ihnen durch Mehrfachbelastung, neben Kinderbetreuung, Pflege und Co. nichts anderes übrig bleibt“, so Holzleitner. In Lienz sind 67 Prozent der Männer, aber nur 30 Prozent der Frauen ganzjährig Vollzeit beschäftigt. Daraus ergeben sich weitläufige Konsequenzen, wie z.B. das fehlen von Versicherungszeiten.
„Die gerechte Aufteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit ist mir daher besonders wichtig. Fördern können wir das z.B. mit einem Halbe-halbe-Modell und einer Verkürzung der Arbeitszeit“, schildert Yildirim. Sie fordert außerdem ein Lohntransparenzgesetz nach dem Vorbild Islands: „Eine gesetzliche Regelung kann hier Ungleichbehandlungen aufzeigen und diese somit beseitigen.“

Gerechtere Gesellschaft

„Frauenleben bringen besondere Herausforderungen mit sich, das hat die Corona-Krise einmal mehr deutlich gemacht. Wir wollen die Chancen von Frauen vergrößern und die Gesellschaft gerechter machen. Immer noch übernehmen Frauen aber wie selbstverständlich den Großteil der unbezahlten Arbeit“, so Müller. Ein Rechtsanspruch auf einen Kinderbetreuungsplatz ist für sie ein wesentlicher Schritt am Weg zu einer gerechteren Arbeitswelt.
„Selbstbestimmtheit und Solidarisierung der Frauen ist für uns ein zentrales Thema. Wenn wir uns als Frauen zusammenschließen, sehe ich keinen Widerstand, der nicht zu überwinden ist“, ist Blanik überzeugt. Dass Frauen aufgrund von Betreuungspflichten oft in der Mindestpension landen, ist für sie nicht hinnehmbar. "Das zu beseitigen, ist eines der großen politischen Ziele, für die ich kämpfe.“ Der von schwarz-blau ausgedehnte Durchrechnungszeitraum gehört dazu wieder verkürzt. Wenn ich sage die besten 30 Jahre, anstatt der jetzt geltenden 45 Jahre sollen zählen, dann bin ich bereits kulant", so Blanik.

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