Das Hobby zum Beruf gemacht

Der junge Künstler mit seiner bisher aufwändigsten Arbeit - einer Pietà.
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  • Der junge Künstler mit seiner bisher aufwändigsten Arbeit - einer Pietà.
  • hochgeladen von Claudia Scheiber

Nach der Pflichtschule besuchte er die 4-jährige Bildhauerschule in Elbigenalp, die er im Juni 2012 abschloss. Seitdem gehören Schnitzeisen und Zirbenholz zu seinen täglichen Arbeitsmaterialien, denn gleich nach dem Schulabschluss errichtete er ein eigenes Atelier in seiner Heimatgemeinde und wagte den Sprung in die Selbständigkeit.
"Ursprünglich habe ich geplant, zwei bis drei Tage in der Woche irgendwo zu arbeiten und den Rest der Zeit für die Bildhauerei zu nutzen", erklärt der junge Künstler. Aus diesem Plan wurde aber nichts, denn die Auftragslage war vom ersten Tag an so gut, dass er sich in Vollzeit dem Schnitzen widmen konnte. "Ich bin in der glücklichen Lage, dass ich mein Hobby zum Beruf machen konnte", so der 23-Jährige.

Erstes Werk mit sieben

Das Arbeiten mit Holz wurde ihm quasi in die Wiege gelegt, denn sein Vater ist Tischler und in der hauseigenen Werkstatt gab es auch für Manuel Egger-Budemair immer etwas zu entdecken und auszuprobieren. Mit gerade einmal sieben Jahren versuchte er sich an seiner ersten Herrgott-Figur. Mit dem Resultat war er allerdings nicht zufrieden und das Holzstück landete im Müll. Der Vater dürfte das Talent seines Sohnes aber schon damals erkannt haben und bewahrte die Skulptur auf. Heute hängt sie als Erinnerungsstück im Atelier des jungen Künstlers.


Eigener Stil

Der junge Prägrater schnitzt in einem eigenen Stil, den heutzutage nicht mehr viele machen, wie er erklärt. Großteils sind es Sakrale Figuren im Barock- und Rokokostil, aber auch andere Arten der Bildhauerei wie Portraits und Profane Werke zeichnen ihn aus.
Im Jahr 2013 wurde der 23-Jährige für seine Miniaturkrippe „Rast bei der Flucht nach Ägypten“ mit dem Sankt Lukas Förderpreis ausgezeichnet.
Sein persönliches Meisterwerk hat er nach ca. 400 Arbeitsstunden kürzlich fertiggestellt: Eine Pietà, auf Kundenwunsch gefertigt nach einer Skizze von Michelangelo. "Das war bisher sicher die aufwändigste Arbeit, die ich gemacht habe und auch eine der größten Herausforderungen für mich", so der Künstler.

Seine großen Stärken sind die Liebe zur Detailarbeit und die Figuren in jeder Größe möglichst realistisch darzustellen. Das wissen auch seine Kunden zu schätzen und mittlerweile hat sich Manuel Egger-Budemair nicht nur in seiner Heimat, sondern weit über die Landesgrenzen hinaus einen Namen gemacht. Neben Österreich, Deutschland und der Schweiz finden seine Werke sogar den Weg bis nach Amerika. Eine seiner nächsten Arbeiten wird eine Hl. Cäcilia für einen Orgelbauer in Washington.

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