Honig vom Wilheminenberg
Aus dem süßen Leben der Honig-Biene
Am Frühstückstisch ist er nicht wegzudenken: Am Wilhelminenberg reift naturbelassener Honig.
WIEN/OTTAKRING. Der süße und gesunde Nektar ist eine der ältesten Speisen der Menschheitsgeschichte und wurde bereits von den Menschen der Steinzeit vor 9000 Jahren gesammelt. Mit Geschick entnahmen sie den Honigtau wild lebender Bienenvölker. Auch in Wien hat die Imkerei Tradition.
Der aus Slowenien stammende Anton Janscha war am Hofe der Kaiserin Maria Theresia tätig und wurde am 7. April 1770 zum Lehrer für Bienenzucht an der neu gegründeten Theresianischen Imkerschule im Wiener Augarten berufen.
Gegenwärtig sind in Wien rund 770 Imker tätig, die in acht Vereinen organisiert sind. Auch Günther Goll beschäftigt sich seit 2013 mit der Imkerei und produziert auf einem naturbelassenen Grundstück am Fuße des Predigtstuhls seinen Honig. Der ausgebildete Agraringenieur hat seit Jugendtagen ein Naheverhältnis zur Landwirtschaft.
Menschenähnliche Wesen
"Das Wesen des Bienenstocks ist unglaublich. In vielerlei Hinsicht sind die Insekten uns Menschen ähnlich", schwärmt der Bienenvater, der die Lebensart der Apis mellifera Carnica, wie die Honigbiene auch bezeichnet wird, genau studiert hat.
Die wichtigste Biene in jedem Stock ist die Königin, die für den Nachwuchs verantwortlich ist und im Sommer 2.500 Eier täglich legt, die von den "Ammen" in der Dunkelheit des Bienenstockes betreut werden. In einem Bienenvolk gibt es verschiedene Berufsgruppen, wie die "Wächter" oder die "Wasserträgerinnen", die letzte Funktion im kurzen Leben des Insekts. "Die Sommerbienen leben sechs Wochen und die Winterbienen leben sechs Monate. Daher ist es bei der Einwinterung wichtig darauf zu achten, dass eine ausreichende Versorgung gewährleistet ist", weiß Günther Goll, der Einsteigern in diese faszinierende Welt empfiehlt, mit einem Stock zu beginnen.
Gegenwärtig besitzt der Zeidelmeister vier Bienenstöcke und einen Schaustock, mit der Absicht, seinen Bestand um einige weitere Stöcke zu erweitern. "Gegen Ende dieses Jahres würde ich gerne zehn Stöcke einwintern", offenbart der Imker, für den Mitte März die Saison beginnt und Ende Juni endet. In diesem Zeitraum muss sich jeder Eigentümer von einem oder mehreren Bienenstöcken umfassend um das Wohl seiner kleinen Honigproduzenten kümmern.
Mit der Sommersonnenwende, am 21. Juni, endet für die Bienenvölker die warme Jahreszeit. Ab diesem Zeitpunkt legt die Königin jene Eier, aus denen die Winterbienen schlüpfen. Ebenso muss ab diesem Zeitpunkt der Honig aus dem Stock entnommen sein und mit der Parasitenbekämpfung, wie gegen die Varroamilbe, begonnen werden.
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