Bürgerinitiative zieht Bilanz
Zusagen seien nicht eingehalten worden • Filiale schlecht ausgelastet
Jahrelang machte die Bürgerinitiative Heigerleinstraße gegen die Errichtung einer Hofer-Filiale im bisher so ruhigen Wohngebiet mobil. Zwei Monate nach deren Eröffnung kann Sprecher Prochazka Erfolge der Anrainerproteste erkennen.
(si). Zwei Hoferfilialen gibt es in der unmittelbaren Umgebung der Heigerleinstraße bereits. Doch im Kampf gegen die Konkurrenz im Westen Wiens beschloss der Lebensmitteldiscounter auch in der ruhigen Wohngegend ein Geschäft zu eröffnen. Ständigen Autolärm befürchtend, formierte sich eine Bürgerinitiative. Es folgten fast zwei Jahre Anrainerprotest und ein Feilschen um Zugeständnisse.
Geht es nach den Forderungen der Bürgerinitiative, wurde so gut wie nichts erreicht. Die Filiale wurde gebaut und eröffnet, die LKW-Zulieferung erfolgt nicht wie gefordert von Nordenwesten sondern über die Einbahn.
Dennoch will Andreas Prochazka, der Jahre seines Lebens für die Bürgerinitiative aktiv war, nicht völlig umsonst gekämpft haben. „Was wir erreichen konnten, war die Pflanzung von siebzehn statt wie von Hofer ursprünglich vorgesehenen drei Bäumen am Parkplatz“, so Prochazka. Man habe sehr viele Erfahrungen gesammelt – jedoch keineswegs nur gute. Etwa, „dass wir von den Politikern hinters Licht geführt wurden und gemachte Zusagen nicht gehalten wurden“, beklagt sich der Bewohner der Heigerleinstraße.
So sei etwa ein angekündigter Schranken vor dem Parkplatz bisher noch immer nicht angebracht worden.
Enttäuschung über Bezirk
Über das Verhalten der Bezirksvorstehung weiß Prochazka nicht viel Gutes zu berichten. Zwar habe diese einmal ihr „Bedauern“ für die Anrainer ausgedrückt, doch der eingeschaltete unabhängige Verwaltungssenat stellte fest, dass der Bezirk ein Einspruchsrecht gehabt hätte. Dabei möchte Prochazka feststellen, dass er nichts Grundsätzliches gegen den
Lebensmittelhändler habe, ja gerne einkaufe – „Aber dass Vorschläge der Anrainer dermaßen ignoriert wurden, kann ich nicht verstehen.“
Ein Wermutstropfen ist für die Bürgerinitiative allerdings, dass die Filiale zumindest bisher kaum ausgelastet ist. Somit kommen auch deutlich weniger Fahrzeuge in die Heigerleinstraße als befürchtet.
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