Lebensraum Friedhof
Lebendige Friedhöfe
Friedhöfe sind mehr als letzte Ruhestätten. Zwischen Gräbern, Denkmälern und Kreuzen finden viele Wildtiere einen neuen Lebensraum. Besonders attraktive Rückzugsgebiete für Rehe, Füchse, Kaninchen, Eichhörnchen, Feldhamster, Igel, Vögel und Insekten sind verwilderte, naturnahe Bereiche mit Hecken, Sträuchern, Bäumen und Wiesen.
Mit etwas Glück begegnet man am Wiener Zentralfriedhof Rehen bei der Futtersuche und kann einen Rehbock, der neugierig hinter einem Grabstein hervorblickt beobachten. Oder ein Kaninchen das den Weg entlang hoppelt. Die quirlige Eichhörnchen springen durch Baumkronen und hüpfen am Boden um Nüsse für den Winter zu vergraben. Fuchs und Igel sind lieber abends unterwegs. Ein Hausrotschwanz sitzt am Grabstein und überblickt sein Revier während der Grünspecht auf der Wiese nach Futter sucht und Stare in Baumhöhlen alter Bäume brüten.
Ein ganz besonderes Naturschauspiel ereignet sich im Winter allabendlich am Ottakringer Friedhof, wenn die Russische Saatkrähen in Scharen von ihren Futterplätzen in die Stadt fliegen. Ihr Ziel sind die Bäume am und um den Friedhof. Immer wieder fliegen sie kreischend auf, bis sie in der Dämmerung endlich ihren idealen Baumschlafplatz finden.
Einzigartig ist der Meidlinger Friedhof, auf dem Feldhamster zwischen Gräbern und Denkmälern Zuflucht finden. Die flinken Tierchen fühlen sich so sicher, dass sie ihr natürliches Verhalten verändert haben. Die eigentlich dämmerungsaktiven Feldhamster, sind an Menschen gewöhnt und sind tagsüber auf Nahrungssuche nach Pflanzen, Samen und Früchten. Im Herbst sammeln sie Vorräte in ihren Backentaschen, die sie in ihre unterirdischen Baue tragen.
Wissenswertes über Natur- und Artenschutz erfährt man beim Tiererlebnispfad mit 12 Stationen am Neustifter Friedhof. In einigen Friedhöfen sorgen angelegte Laubhaufen für Unterschlupfmöglichkeiten der Igel im Winter.
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