Thaliastraße neu
ÖVP will bindende Bürgerbefragung
Die ÖVP Ottakring will über die Neugestaltung der Thaliastraße abstimmen lassen. SPÖ und Grüne haben dafür kein Verständnis.
OTTAKRING. Wie wird die Thaliastraße in Zukunft aussehen? Man weiß es nicht! "Es gibt noch keine genauen Pläne. Die werden in ein paar Wochen fertig sein. Wer anderes behauptet, der sagt die Unwahrheit", heißt es aus dem Büro von Bezirksvorsteher Franz Prokop (SPÖ).
ÖVP Bezirksparteiobmann Stefan Trittner fordert dennoch eine bindende Abstimmung über den Umbau der Thaliastraße: "Mit 2.180 ausgefüllten Fragebögen beim sogenannten Bürgerbeteiligungsverfahren läuft die Aussage, man habe alle eingebunden, ins Leere. Ottakring hat rund 104.000 Einwohner. Auf dieser Basis darf die wichtigste Verkehrsachse und zentrale Einkaufsstraße in Ottakring nicht umgebaut werden. Ich fordere daher Bezirksvorsteher Prokop sowie SPÖ und Grüne auf, die endgültigen Pläne zur Abstimmung zu stellen."
Trittner will eine bindende Bürgerbefragung, um das "weitere Vorgehen zu legitimieren". Die Abstimmung soll außerdem von Vertretern aller in der Bezirksvertretung vertretenen Parteien überwacht werden, so die Forderung der ÖVP.
SPÖ und Grüne einig
Die SPÖ und Klubobfrau Susanne Haase erteilt der ÖVP eine klare Absage: "In Wirklichkeit hat Stefan Trittner keine Ahnung von bezirkspolitischen Planungsprozessen und stellt wiederholt unseriöse und kreditschädigende Behauptungen auf, für die er jeden Beleg schuldig bleibt. Das von der ÖVP immer wieder als 'Siegerprojekt' präsentierte Konzept war und ist nichts anderes als die 'Arbeitsprobe' des Planungsbüros." Arbeitsproben sind bei Ausschreibungen zur Beurteilung der gestalterischen Kompetenz von Planungsbüros erforderlich. Sabine Dessovic vom Ausschreibungssieger DnD Landschaftsplanung hat im August 2020 in der bz versichert: "Die Arbeitsproben sind keine Pläne, sondern eine Leitidee."
Der SPÖ zur Seite springt Bezirksvorsteher-Stellvertreterin Barbara Obermaier von den Grünen: "Nach einem öffentlich ausgeschriebenen Wettbewerb werden die Ideen des Siegerinnenprojekts und die Anregungen aus der umfangreichen Bürgerinnenbeteiligung von den zuständigen Fachabteilungen des Magistrats in Detailpläne gegossen."
FPÖ pro Abstimmung
Unterstützung für Trittners Idee kommt von der FPÖ und Bezirksparteiobmann Michael Oberlechner: "Wir sind bei der Thaliastraße auch für eine bindende Abstimmung. Es ist das einzig faire Mittel der Einbindung." Von den Ottakringer Neos heißt es: "Bürgerbeteiligungsverfahren sollten niederschwelliger und vor allem offener vonstattengehen."
Zum Thema "Thaliasstraße neu" bereits erschienen:
- Thaliastraße bekommt ein neue Gesicht
- Grüne fordern Begegnungszone für Ottakring
- Die Frage des Mitgestaltens
- So steht es um die Thaliastraße
- Ergebnisse der Bürgerbeteiligung liegen vor
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