Polizeieinsatz bei Geburtstagsparty einer Dreijährigen
Im Albert-Sever-Saal der Kinderfreunde musste die Polizei eine Kinderparty beenden. Grund waren Überfüllung und Alkoholkonsum.
OTTAKRING. Polizisten, die wie am vergangenen Wochenende im 16. Bezirk eine fröhliche Geburtstagsparty beenden, sind keine Seltenheit. Doch handelte es sich bei dem Fest nicht um Studenten, die in einer WG zu laut feierten, sondern um eine Geburtstagsparty für zwei Kleinkinder, drei und fünf Jahre alt.
"Tatort" war der Indoorspielplatz im Albert-Sever-Saal der Wiener Kinderfreunde am Schuhmeierplatz. Was jetzt recht lustig klingt, fanden die Mitarbeiter der Kinderfreunde allerdings nicht zum Lachen. Die Feier lief dermaßen aus dem Ruder, dass sie von der Polizei beendet werden musste.
Schuld an dem traurigen Ende war allerdings nicht die Feierlaune der Kinder, sondern das Verhalten der Eltern. "Unser Partyraum ist aus Sicherheitsgründen für höchstens dreißig Personen genehmigt. Es kamen aber weit mehr als dreißig Gäste und auch immer neue hinzu", so der pädagogische Leiter Roman Kostrouch zur bz. Mit mangelnden Informationen kann die ausufernde Gästeliste nicht erklärt werden, sowohl bei der Buchung, bei der Auftragsbestätigung und im Gespräch zu Beginn der Feier werden die Auftraggeber informiert, für wieviele Gäste der Raum zugelassen ist.
Glühwein am Schuhmeierplatz
Auf Hinweise der Veranstalter reagierte der Vater ungehalten, während der Mutter und auch einigen eingeladenen Eltern die Situation laut Kostrouch sehr unangenehm war. "Als der Vater dann zum Glühweinkochen anfing, machten wir ihn auf unser Alkoholverbot aufmerksam. Daraufhin ist er mit dem Glühweintopf auf den Schuhmeierplatz hinaus gegangen."
Doch auch vor dem Albert-Sever-Saal blieb der Mann nicht lange. "Er ist dann mit einigen Gästen wieder herein gekommen und dann wieder hinaus und ständig tröpfelten weitere Gäste ein und solche, die sich bereits verabschiedet hatten, tauchten plötzlich wieder im Partyraum auf."
Drohungen statt Geld
Als um 17 Uhr dann nochmals ein größere Partie Gäste in den Partyraum kam, baten die Mitarbeiter der Kinderfreunde die Eltern, das Fest abzubrechen. "Wir haben gebeten, zusammenzuräumen und erklärt, dass wir für diese Party kein Geld verlangen", so Kostrouch. Geld hat er tatsächlich keines erhalten, dafür Androhungen von Klagen. "Die Situation war sehr aufgeheizt, es gab vom Gastgeber kein Bestreben für Deeskalation. Die Wortwahl war unter der Gürtellinie und auch die eintreffenden Polizisten wurden sehr aggressiv empfangen."
Die Kindergeburtstagsparty wurde letztendlich von der Polizei beendet, die Eltern verließen wütend den Indoor-Spielplatz und die Kinderfreunde-Betreuer sind wegen der betroffenen Kinder betrübt über den Verlauf des Nachmittags. Fazit: Ein Geburtstag, den die beiden kleinen Jubilare sicher ihr Leben lang nicht vergessen werden.
Hintergrund
Interview:Jetzt meldet sich der Vater zu Wort
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