Wegen NS-Vergangenheit des Namensgebers: Umbenennung für Pschorngasse gefordert
Grüne Ottakring fordern Benennung nach österreichischer Autorin Adele Jellinek
159 historisch belastete Straßennamen hat eine Historikerkommission in Wien ermittelt, 28 davon weisen einen "intensiven Diskussionsbedarf" auf. In Ottakring fällt die Pschorngasse darunter: Benannt ist sie nach Mundartdichter Karl Pschorn, Mitglied der NSDAP und des NS-Lehrerbundes.
Autorin als Namenspatin
"Einer solchen Person darf kein Raum zur Ehrung gegeben werden", so Grünen-Chef Joachim Kovacs. Die Straße soll stattdessen künftig nach Adele Jellinek benannt werden, einer österreichischen Schriftstellerin und Opfer der NS-Diktatur.
Bereits einmal wurde von den Grünen im Bezirk eine Straßenumbenennung gefordert: Der Josef-Weinheber-Platz bekam zwar schlussendlich keinen neuen Namen, aber im Juni dieses Jahres ein Zusatzschild. Dieses klärt über die NS-Vergangenheit des Namensgebers auf: Weinheber war NSDAP-Mitglied und NS-Dichter.
Kommission entscheidet
SPÖ-Bezirksvorsteher Franz Prokop schließt eine Umbenennung nicht aus: Gemeinsam mit der Historikerkommission werde in den nächsten Monaten diskutiert, ob eine Umbenennung oder eine Zusatztafel am sinnvollsten sei. "Auf jeden Fall werde ich mich für eine Lösung – wie auch bereits am Josef-Weinheber-Platz – einsetzen, da die Aufarbeitung der Thematik von großer Bedeutung ist", so Franz Prokop.
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