Polizeimangel
Zahlreiche Einsatzkräfte fehlen in Hernals und Ottakring
- Ottakring und Hernals hat momentan ein Problem mit zu wenigen Beamten.
- Foto: LPD Vorarlberg
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In Ottakring und Hernals fehlen Polizisten. Beide Bezirksvorsteher sind sich einig, dass ihre Bezirke schleunigst mehr Beamten benötigen. Aus dem Innenministerium heißt es indes, dass die Ausbildungsoffensive helfen soll.
WIEN/HERNALS/OTTAKRING. Egal, ob es sich um einen schweren Autounfall handelt oder man am Heimweg in eine Notsituation gerät. In diesen und vielen weiteren Situationen will man sich einfach darauf verlassen können, dass die Polizei als "Freund und Helfer" einem schnellstmöglich zu Seite steht.
Damit das auch in Hernals und Ottakring der Fall ist, müssen die Polizisten momentan viele Überstunden leisten. Grund dafür ist ein beträchtlicher Personalmangel beim Stadtpolizeikommando Ottakring, welches für beide Bezirke zuständig ist. Bereits seit Jahren soll ein Mangel an Beamten bestehen, doch die aktuelle Situation soll für die Polizisten nicht mehr zu stemmen sein, heißt es in einer Aussendung des Nationalratsabgeordneten Christian Oxonitsch (SPÖ). Er fordert deshalb mehr Polizistinnen und mehr Polizisten im Polizeikommando Ottakring.
55 Polizisten fehlen
Auf Anfrage von Oxonitsch beim Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) stellte sich heraus, dass derzeit in Ottakring und Hernals 265 Planstellen besetzt sein sollen. Jedoch werden Einsatzkräfte in Karenz, Einsatzkräfte, die momentan anderen Wachen zugeteilt sind und Polizeischülerinnen- und Schüler außer Acht gelassen. Wenn man diese Beamten abzieht, kommt man auf einen tatsächlichen Wert von 210 Polizistinnen und Polizisten, die in Ottakring und Hernals vollzeitbeschäftigt sind.
Das Innenministerium bestreitet nicht, dass es ein Defizit an Polizeikräften im Stadtpolizeikommando gebe. Man weist jedoch darauf hin, dass 2022 eine Ausbildungsoffensive startete und auch dieses Jahr über 1.000 Personen eine Ausbildung zum Polizisten beginnen.
"Wir können auch nicht mehr machen, als die Leute auszubilden", heißt es aus dem Innenministerium. Angemerkt wurde dazu, dass man jedoch nicht versichern kann, dass die neuen Polizisten im Stadtpolizeikommando eingesetzt werden. "Die Verteilung der Beamten richtet sich danach, wo der Bedarf am größten ist und das entscheidet die Landespolizeidirektion Wien", wird betont.
Andere Beamten helfen aus
Die Pressestelle der Landespolizeidirektion Wien (LPD Wien) wies wiederum darauf hin, dass nicht nur die Beamten des Polizeikommandos für Sicherheit in den beiden Bezirken sorgt. Konkret sollen nach einer Aussendung der Polizei laufend Schwerpunktaktionen verschiedenster polizeilicher Einheiten in Ottakring und Hernals stattfinden. "Auch eine Außenstelle des Landeskriminalamtes Wien ist in Ottakring beheimatet", meint man dazu bei der LPD.
- 2024 werden wienweit 1.000 Polizisten ausgebildet.
- Foto: stock.adobe.com
- hochgeladen von Evelyn Wanz
Abschließend meint die LPD in ihrer Stellungnahme, dass man die polizeiliche Präsenz nicht nur anhand der Polizeiinspektionen vor Ort festmachen könne. "Die Polizei in Ottakring und Hernals gewährleistet tagtäglich – auch mit Unterstützung anderer Organisationseinheiten der Wiener Polizei- die öffentliche Ruhe, Ordnung und Sicherheit im Zuständigkeitsbereich", teilt man mit.
Man hört es auf den Straßen
Auch den Bezirksvorstehern aus Ottakring, Stefanie Lamp und Hernals, Peter Jagsch (beide SPÖ, sind die Probleme bekannt. "Ich höre immer wieder im Gespräch mit unseren Polizistinnen und Polizisten, dass der Polizeibetrieb im Bezirk kaum noch aufrechtzuerhalten ist", so Jagsch. Deshalb fordert der Bezirkschef, dass die im Dienst befindlichen Polizeikräfte dringend entlastet werden sollen.
Lamp sieht die Situation ähnlich und meint, dass die Personalprobleme der Polizei bereits seit Jahren bestünden und dadurch die Sicherheit sowie das Sicherheitsgefühl in Ottakring massiv belastet würde. "Es ist dringend notwendig, dass hier endlich gehandelt und das Personal aufgestockt wird. Für Ottakring würde das nicht nur mehr Sicherheit bedeuten, sondern auch eine Entlastung für die Polizistinnen und Polizisten vor Ort und eine Verbesserung des Zusammenlebens in unserem Bezirk", so die Bezirksvorsteherin.
- Bezirksvorsteher von Hernals, Peter Jagsch fordert eine Entlastung der Beamten.
- Foto: Daniel Novotny
- hochgeladen von Philipp Scheiber
Durch die herausfordernden Umstände sollen sich auch die Überstunden der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Stadtpolizeikommandos über die Jahre deutlich erhöht haben. Noch im Jahr 2021 haben die Beamten nach Aufzeichnung des Bundesministeriums pro Kopf rund 354 Überstunden geleistet. 2023 belief sich die Summe der Überstunden auf 414.
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