Kritik am umgebauten Johann-Nepomuk-Berger-Platz
Die Begeisterung über den neu gestalteten Johann-Nepomuk-Berger-Platz hält sich in Grenzen. Ob Autofahrer, Fußgänger oder Öffi-Nutzer: Niemand ist so wirklich glücklich. Die Kreuzung ist bereits fertig, der Park wird erst ab den Frühjahr umgestaltet.
OTTAKRING/HERNALS. Neun Millionen Euro hat die Neugestaltung des Nepomuk-Berger-Platzes gekostet. Straßenbahn-Linien wurden verlegt, Ampelschaltungen geändert und neuer Grünraum geschaffen. Ganz fertig ist der Umbau aber noch nicht, der Park wird erst im Frühjahr begonnen.
Es war ein Leuchtturmprojekt des Bezirks, der Wiener Linien und der Stadt Wien. Doch was halten die Anrainer und Nutzer des Platzes? "Das einzig Positive ist der Park", sagt Martin R. Er wohnt ganz in der Nähe und überquert den Platz regelmäßig. "In der Rosensteingasse wurde die Straßenbahnhaltestelle neu gemacht. Wenn dort zwei Straßenbahnen auf einmal halten, kann man nicht mehr barrierefrei einsteigen."
Auch für Fußgänger sei die Lage schwieriger geworden: "Wenn man von der Rosensteingasse Richtung Brauerei queren möchte, muss man nun länger warten als vorher." Besonders bedauerlich: "Für die kleinen Geschäftsleute waren die vergangenen Monate schwierig. Ich habe einen Lieblingsbäcker am Nepomuk-Berger-Platz gehabt. Der ist durch die Baustelle eingegangen."
Kleingewerbe leidet
Diesen Eindruck bestätigt auch der Apotheker Vuk Pejovic. Er hat an der Neulerchenfelder Straße sein Geschäft. "Ich habe mir einen besseren Zugang für meine Kunden erhofft. Das ist aber nicht eingetreten", sagt er. "Stattdessen ist die Apotheke nun schwerer erreichbar. Ich habe einen starken Umsatzrückgang."
Problematisch sei auch der Straßenbahnverkehr: "Wenn die neue Ampel in der Neulerchenfelder Straße auf Rot steht, ist die 2er-Linie direkt vor meiner Tür in der Kurve. Das ist für Fußgänger sehr unübersichtlich." Auch die Pensionistin Elisabeth K. findet die Lage "chaotisch". Wegen der neuen Linienführung sei alles "viel unübersichtlicher" geworden: "Ich weiß wirklich nicht, was das soll."
Neue Ampelschaltungen
Bianka Jovanovic betreibt eine Trafik direkt am Nepomuk-Berger-Platz. "Man hat uns versprochen, dass Autos von der Neulerchenfelder Straße direkt zu uns abbiegen können", sagt sie. "Auch die Ampelschaltungen für die Straßenbahnen sind schlecht." Hierzu gibt es gute Nachrichten, denn die Situation wird gerade untersucht. "Wir arbeiten an einer Verbesserung", so eine Sprecherin der Wiener Linien.
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