"Macht die Paletzgasse doch autofrei!"
Anrainerin Maria Sljivic ärgert sich über Raser. Deshalb fordert sie eine Wohnstraße.
HERNALS/WÄHRING. Maria Sljivic lebt eigentlich gerne in der Paletzgasse, einer mit Kopfstein bepflasterten Straße in Ottakring, die auf die Wattgasse zuführt. „Aber hier fahren zu viele Autos hindurch,“ sagt sie. „Und das oft viel zu schnell.“
In der Paletzgasse darf man nur Tempo 30 fahren, „doch die meisten halten sich nicht daran,“ meint Sljivic. „Das erzeugt auch viel Lärm auf dem Kopfsteinpflaster. Viele Nachbarn machen deshalb ihre Fenster nicht auf.“
Wohnstraße gefordert
Das findet Maria Sljivic schade. „Denn die Paletzgasse ist eine sehr schöne Straße. Es gibt viele nette, grüne Vorgärten. Da könnte man doch wirklich etwas daraus machen. Warum nicht eine Wohnstraße? Dann dürften nur noch Anrainer hier hineinfahren. Man könnte dann auch zusätzliches Grün anpflanzen. Dann würden sich die Menschen hier gerne aufhalten.“
Auch, dass viele Menschen hier am Abend illegal parken empfindet sie als Problem. „Oft stellen sich hier die Firmenwagen auswärtiger Unternehmen hin. Die wissen ganz genau, dass am Abend nicht mehr kontrolliert wird. Damit nehmen sie aber den Anrainern die Parkplätze weg, für die sie schließlich bezahlt haben.“
All diese Dinge würde Maria Sljivic gerne mit Politikern aus dem Bezirk besprechen. „Doch leider kommt hier nie einer vorbei. Unsere Gegend wird ignoriert. Deshalb habe ich mich an die Zeitung gewandt.“
Diesen Vorwurf möchte Andreas Rkvicka, Vorsitzender der Bezirksentwicklungs- und Verkehrskommission des Bezirks Ottakring, nicht in dieser Form stehen lassen. „Ich bin oft in der Gegend unterwegs, in den letzten Wochen war ich drei Mal in der Paletzgasse.“
Die Idee einer Wohnstraße sieht er skepisch. „Wir haben in Ottakring sehr wenig Wohnstraßen. Da treffen auch verschiedene Interessen aufeinander. Warum soll die Paletzgasse eine Wohnstraße werden, die Wattgasse aber nicht? Auch die Bewohner der Wattgasse haben ein Recht auf Ruhe.“
Lösungsvorschlag Messgerät
Das Kopfsteinpflaster hat für ihn auch positive Seiten: „Wegen dem Kopfsteinpflaster, und auch weil die Straße so eng ist, können die Autofahrer nicht so schnell durchfahren. Wenn die Straße geteert wäre, würde für die Fahrer ein Hindernis wegfallen, sie würden dann eher noch schneller fahren.“
Aber: „Natürlich mag ich dem subjektiven Empfinden der Anrainer nicht widersprechen. Sie wohnen da, und werden wissen, wie es sich anfühlt. Mein Vorschlag deshalb: Wir haben mobile Messgeräte. Die könnten wir im September dort aufstellen. Da können wir dann herausfinden, wie viele Autos durch die Straße fahren und wie schnell sie unterwegs sind. Danach könnten wir schauen wie wir weitermachen.“
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