Extremsportler mit Prothesen
Der Kampf zurück ins Leben
Trotz schwerer Rückschläge nicht aufgeben: Davon handelt die Geschichte des Extremsportlers Erich Artner.
PENZING. Am 19. Dezember 1989 veränderte sich das Leben des jungen Penzingers Erich Artner für immer: Am Vorabend ging er als aktiver Sportler ins Bett, am Tag darauf lag er schon mit einer schweren Infektion im Krankenhaus. Artner war an einer extrem seltenen Krankheit, dem Waterhouse-Friderichsen-Syndrom, erkrankt. Die Ärzte gaben ihm eine Überlebenschance von nur zwei Prozent. Seine beiden Beine mussten amputiert werden, um sein Leben zu retten.
Heute bestreitet Artner Marathonläufe. Als Triathlet nimmt er am Iron Man teil. Sein Motto: "Lebe deine Träume!" Diese Botschaft vermittelt Artner in seinen Vorträgen, zum Beispiel vor Schulklassen. "Ich möchte zeigen, dass es möglich ist, selbst aus schweren Niederlagen oder Rückschlägen gestärkt hervorzugehen und ambitionierte Ziele zu erreichen." Vor allem die Vorträge vor Schulklassen schätzt Artner: "Schüler stellen oft sehr direkte Fragen. Sie wollen zum Beispiel wissen, wie das mit der Amputation war und wie es sich mit den Prothesen lebt. Sie gehen sehr unbefangen an das Thema heran."
Zurück ins Leben: Mit Prothesen ins Ziel
Erich Artner ist der erste Ironman-Finisher mit zwei Prothesen. Auf diesen Lorbeeren möchte er sich jedoch nicht ausruhen. "Heuer möchte ich den Ötztaler Radmarathon in unter zwölf Stunden absolvieren", sagt Artner. 2.600 Höhenmeter sind bei dem Radrennen zu bewältigen. Im Spätherbst plant Artner die Teilnahme am Florenz-Marathon. Bis zu 15 Stunden pro Woche trainiert er dafür. Nebenbei engagiert sich Artner karitativ. Anfang Juni hat er sich an der Charity Cycling Challenge beteiligt. Sie fand heuer bereits zum dritten Mal statt. 2015 wurde für den guten Zweck von Wien nach Rom geradelt. 2017 ging es von Wien nach Barcelona und 2018 von München nach Wien. Heuer führte die Route in 13 Tagen mit dem Rad über 17 Alpenpässe nach Nizza. Darunter waren vier der fünf höchsten Alpenpässe sowie sieben weitere Berge über 2.000 Meter. Die insgesamt neun Teilnehmer sammelten dabei Spenden, die an zwei durch persönliche Rückschläge in Not geratene Familien gingen.
"Ich bin jetzt stärker als zuvor", lautet das Fazit von Erich Artner, wenn er auf seine Geschichte zurückblickt. Auch das ist ein in Erfüllung gegangener Traum.
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