Jahresrückblick von Bezirksvorsteherin Michaela Schüchner
Ein offenes Ohr für 90.000 Penzinger
Michaela Schüchner ist seit vier Monaten Penzings Bezirkschefin. Ein Rückblick zum Jahreswechsel.
PENZING. Seit vier Monaten ist Michaela Schüchner (SPÖ) Penzings Bezirkschefin. In dieser Zeit war sie viel unterwegs, hat ihre Sprechstunde in die Grätzel des Bezirks verlegt und den persönlichen Kontakt zu den Penzingern gesucht. Am liebsten würde sie alle 90.000 Bewohner persönlich kennenlernen.
Vier Monate sind seit ihrem Amtsantritt vergangen. Vier Monate, in denen Schüchner viel Neues gesehen und viele Gespräche geführt hat. Ihr Resümee: "Ich denke mir immer mehr, dass Wien wirklich die lebenswerteste Stadt der Welt ist." Als Bezirksvorsteherin hat Schüchner in den vergangenen Monaten auch gelernt, dass sie in den Augen der Penzinger für viel mehr zuständig ist, als das tatsächlich der Fall ist. "Wenn es um die Vergabe von Geschäftslokalen geht oder wenn den Menschen der Fluglärm zu viel wird, dann verstehe ich das. Aber das sind Probleme, die der Bezirk zu einem großen Teil nicht lösen kann", so Schüchner. "Das hat mich in den ersten Monaten schon überrascht. Ein klassisches Beispiel dafür ist das Otto-Wagner-Areal. Der Bezirk hat da einfach wenig Kompetenz." Doch die Wien-Wahl steht bevor und die Opposition wird das Thema zu nutzen wissen.
Zusammenhalt macht Penzing stark
Die positiven Erfahrungen der vergangenen Monate überwiegen aber in Schüchners Erzählungen. Sie war bei vielen Unternehmen, Vereinen und Organisationen zu Gast, etwa bei Jugend am Werk, wo geistig behinderte Menschen gemeinsam mit der Firma Piatnik spannende Spiele produzieren, oder in den Pflegewohnhäusern des Bezirks. "Hier ist einfach immer etwas los und die Leute werden wirklich spitze betreut." Überhaupt sei es wahnsinnig wichtig, Orte zu schaffen, an denen Menschen Kontakt zueinander haben, sich treffen und ein wenig plaudern können. Zusammenhalt und Solidarität, das wünscht sich Schüchner für Penzing. Besonders die Kinder liegen der ehemaligen Lehrerin am Herzen. "Ich möchte, dass wirklich jedes Kind gleich viel wert ist, dass Kinderarmut endlich abgeschafft wird und dass Zusammenhalt und Solidarität gelebt werden."
Dazu müsse man im Bezirk natürlich auch darauf schauen, dass leistbarer Wohnraum für alle vorhanden ist und jedes Kind einen Kindergartenplatz bekommt. Vieles davon sei in Wien gelebte Praxis, die Kommunikation ihrer eigenen Partei, der SPÖ, hinke jedoch manchmal ein bisschen, zeigt sich Schüchner kritisch. "Wien ist seit vielen Jahren die lebenswerteste Stadt der Welt, aber offensichtlich bringt man das nicht an die Leute. Die SPÖ muss direkt bei den Menschen sein und mit ihnen reden. Und dafür braucht man natürlich eine gerade Linie, eine gemeinsame, solidarische Haltung."
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