Otto-Wagner-Areal in Penzing
Für Durchgänger kein Zutritt
Covid-Totalsperre rund um die Klinik Penzing: Erholungsuchende und Anrainer fühlen sich ausgesperrt.
PENZING. Das Otto-Wagner-Areal kommt auch in Zeiten von Covid-19 nicht zur Ruhe. Diesmal geht es allerdings nicht um gefällte Bäume oder denkmalgeschützte Pavillons. Das schlichte Durchqueren des Areals ist das Problem: Es ist nämlich verboten. Die Klinik Penzing ist derzeit aufgrund der Corona-Schutzmaßnahmen komplett gesperrt.
Die unmittelbaren Anrainer sind von dieser Totalsperre am stärksten betroffen. Einer von ihnen ist Christian Hortulany: "Wie viele andere müssen auch wir seit Monaten weite Umwege in Kauf nehmen. Außerdem stehen jetzt nur schmale Zugänge zu den Steinhof-Gründen zur Verfügung. Darüber hinaus sind auch die Otto-Wagner-Kirche und die weitläufigen Grünflächen rundherum abgesperrt."
Schutz an oberster Stelle
Wurde die Absperrung zu großzügig angelegt? Der Wiener Gesundheitsverbund sagt "Nein". Man sei sich bewusst, dass die Maßnahme für die Anrainer eine unbefriedigende Situation darstelle. Der Schutz der Gesundheit der Mitarbeiter und Patienten stehe aber an oberster Stelle. Dazu müsse weitläufig abgesperrt werden. "Das Infektionsgeschehen ist nach wie vor so, dass wir keinen uneingeschränkten Zugang zu unseren Einrichtungen gewähren können. In Häusern wie der Klinik Penzing bedeutet das leider, dass wir auch den Zugang zum Freigelände unterbinden mussten, um die Einhaltung der Hygienemaßnahmen kontrollieren zu können", erklärt Christoph Luke, Pressesprecher des Wiener Gesundheitsverbunds.
Durch die Vermittlung von Bezirksvorsteherin Michaela Schüchner (SPÖ) wurde ein Mini-Kompromiss erreicht: "Ich verstehe, dass man jetzt nicht Massen an Leuten durchmarschieren lassen kann. Jetzt gibt es wenigstens eine Möglichkeit."
Temporärer Durchgang
Vereinbart wurde ein temporärer Durchgang im Osten des Areals. Zwischen dem Wohnheim des Arbeiter-Samariter-Bundes und der Rehaklinik Baumgarten hindurch und an der Gesiba-Baustelle vorbei kann man zwischen Freitag, 15 Uhr, und Montag, 6 Uhr, auf das Areal der Steinhof-Gründe gelangen.
Anrainer sind erfreut
Christian Hortulany begrüßt diesen Schritt: "Wir Anrainer freuen uns über das Entgegenkommen der Klinik Penzing. Der zusätzliche Zugang erspart uns große Umwege über die am Wochenende stark frequentierte Johann-Staud-Gasse." Eine Forderung bleibt dennoch: "Es ist nicht länger zumutbar, dass die einzigartige Otto-Wagner-Kirche weggesperrt wird, ebenso wie die schöne, große Wiese östlich davon. Diese Sperre kann nicht mit dem Corona-Schutz argumentiert werden und ist komplett unverhältnismäßig."
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