Dryslope Hohe Wand
Kunstmatten für den Ski-Spaß
Wegen der warmen Winter bleibt die Hohe-Wand-Wiese immer öfter grün. Eine Dry Slope schafft Abhilfe.
PENZING. Die Matten sind stachelig. Sie fühlen sich hart an. Bis auf die grau-weiße Farbgebung lässt nichts darauf schließen, dass man auf ihnen Ski fahren kann. "Doch, das kann man", sagt Gerald Eder von der Schischule Wien, die auf der Hohen-Wand-Wiese Lehrgänge anbietet. "Wenn man die Augen schließt, klingen sie sogar wie echter Schnee."
Um das zu beweisen, hat Gerald Eder seinen Sohn Felix mitgebracht. Der muss sich zunächst die Skihose anziehen. Die ist hier Pflicht, genauso wie ein Schutzhelm. "Sonst wäre die Verletzungsgefahr zu groß", sagt Eder. Dann stapft Felix den Hügel hinauf, um anschließend eine perfekte und rasante Abfahrt hinzulegen. "Theoretisch sind auf einer Dry Slope Geschwindigkeiten bis zu 80 Kilometer pro Stunde möglich", sagt Eder. Auch die Geräuschkulisse stimmt. Alpine Gefühle stellen sich ein.
"Die Matten sind für das Skifahren perfekt geeignet", sagt Eder. "Wer es schneller mag, kann ein spezielles Gleitgel auf die Ski auftragen." Weil die Schischule Wien auf Anfänger spezialisiert ist, findet Gerald Eder es aber gar nicht so schlimm, wenn die Schüler zu Beginn auf das Gel verzichten.
"Die Dry Slope funktioniert bei jedem Wetter", sagt Eder. "Sie ist umweltfreundlich und besteht aus einer Kunststoffmischung, der Graphit beigemengt wurde. Man könnte auch im Sommer darauf fahren."
Schlechtes Klima für Schnee
Seit 25 Jahren ist die Schischule Wien auf der Hohen Wand beheimatet. "Schneearme Winter hat es hier schon immer gegeben. Außerdem hat der Abhang eine Südlage." Doch in den vergangenen Jahren sei der Schnee immer seltener geworden. "In Wien gibt es schon längst keine richtig kalten Winter mehr."
Für die Schule sei das zunehmend zu einem Problem geworden, so Eder. "Die Eltern wollen ja Terminsicherheit haben. Durch die Dry Slope können wir jetzt eine Kursgarantie abgeben. Wir sind wetterunabhängig." Das lässt sich die Schule durchaus etwas kosten: Ein Quadratmeter Dry Slope kostet 90 Euro. "Außerdem haben wir damit einen ziemlichen Aufwand. Im Sommer muss die Dry Slope weggeräumt werden, auch wenn man sie theoretisch liegen lassen könnte."
Friede, Freude und Spaß
Doch der Aufwand lohnt sich, ist Eder überzeugt: "Ich will, dass möglichst viele Menschen Skifahren lernen. Das gehört zu Österreich einfach dazu. Hier kommen Menschen zusammen, es herrscht Friede und Freude." Selbst eine Übungsschanze gibt es, damit Anfänger sich im Skispringen versuchen können. Mit ihr hüpft man immerhin einen Meter weit. "Alle unsere Kurse sind für Anfänger", sagt Eder. "Sie dauern höchstens drei Tage. Die meisten finden in den Semesterferien statt." Die genauen Termine findet man auf www.schischule-wien.at
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