Penzings Füßganger
Wie geht's mit dem Loudonsteg weiter?
Seit Jänner 2020 ist der Loudonsteg gesperrt. Der Grund? Zu alt, gefährlich und nicht barrierefrei.
WIEN/PENZING. Der Loudonsteg führt über die Bahngleise und gehört den ÖBB. Für die Anrainer ist der Steg relevant, da er zur Hauptstraße führt, wo sich Schulen, Kindergärten und das Auhof Center, in dem viele Hadersdorfer einkaufen gehen, befinden. Traude B. wohnt bereits seit über 50 Jahren in Hadersdorf und kennt den Loudonsteg von früher. "Ich kenne viele ältere Menschen in der Umgebung, die, genau wie ich, vom Fußgängerübergang profitiert haben. Oft sehe ich auch Jugendliche, die über die Absperrung klettern, weil sie sich den Umweg ersparen wollen", so Traude. Nun steht die Zukunft des Stegs in Frage.
Der Steg ist zu alt
Die Zeiten haben sich geändert und was früher baulich üblich war, gilt nicht mehr. Die Stadt Wien fordert Barrierefreiheit und die kostet den ÖBB geschätzte sechs Millionen, da auch ein Lift errichtet werden muss. Jetzt wird verhandelt, wer diese Mehrkosten übernimmt. Die Unterschriftenaktion von Natascha Fussenegger, Penzings stellvertretender Bezirksvorsteherin (ÖVP), an der sich hunderte Leute beteiligten, zeigte ihre Wirkung. Die ÖBB waren einsichtig und erkannten die Notwendigkeit des Stegs für die Bewohner. Bei Fusseneggers Umfrage hat sich außerdem herausgestellt, dass die Anrainer den barrierefreien Zugang befürworten, da in der Umgebung viele Familien mit Kindern und ältere Menschen leben, die sich bei den steilen Stufen schwer tun.
Bezirksvorsteherin Michaela Schüchner (SPÖ) steht seit Anfang der Sperre mit den ÖBB und der Stadt Wien in Kontakt und meint: "Die Statiker haben den Zustand des Stegs überprüft und festgestellt, dass eine Überquerung extrem gefährlich ist, da er in einem schlechten baulichen Zustand ist und bei stärkerer Belastung keine Sicherheit gewährt ist." Schüler und Kindergärten benutzten den Steg, um in den Wald zu gelangen. Auch ihnen wird dieser Weg nun erschwert.
"Fußgängerwege einzuschränken, ist auch ein falsches Zeichen", so Schüchner. Natascha Fussenegger hat Hoffnung: „Ende April war die Bezirksvertretungssitzung, bei der von uns gefordert wurde, dass die Stadt die Kosten für die Barrierefreiheit übernehmen soll. Der einjährige Kampf hat sich gelohnt, da unserem Antrag einstimmig zugestimmt wurde. Jetzt heißt es abwarten.“
Auch die Grünen (Penzing) sind für eine rasche Erneuerung des Stegs:
"Der Loudonsteg muss rasch wiedereröffnet werden und allen Menschen langfristig erhalten bleiben. Wir können nicht viele Monate oder am Ende Jahre warten bis sich die Hebel in Bewegung setzen. Wir bleiben dran", so Silke Baron, Klubobfrau-Stellvertreterin der Penzinger Grünen.
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