2.000 Patienten betroffen: Daten-DVD bei Pharmakonzern verschwunden
Die Österreichtochter des Pharmakonzerns Merck mit Sitz in der Penzinger Zimbagasse 5 hat Patientendaten verloren.
PENZING. Eine DVD, auf der die Daten von 2.000 Patientinnen und Patienten sowie von 1.000 Abonennten eines Newsletters gespeichert waren, ist bei der Österreich-Tochter des deutschen Pharmakonzerns Merck verloren gegangen. Das berichtet die Deutsche Apotheker Zeitung.
Es handelt sich um die Vor- und Nachnamen,Telefonnummern und E-Mail-Adressen von Patienten mit Multipler Sklerose beziehungsweise Wachstumsstörungen, die bei der korrekten Einnahme eines Merck-Medikaments unterstützt wurden. Die Daten hätten einem Callcenter übergeben werden sollen, das die Betreuung der Patienten übernimmt. Bei der Übergabe ist es zu dem Verlust gekommen.
Erster Fehler: Dass die Daten auf DVD gebrannt wurden
Es gab keinen Angriff oder Diebstahl, sondern es handelt sich um eine Verkettung menschlicher Fehler, sagt Unternehmenssprecherin Bärbel Klepp. "Wann und wie genau das passiert ist, wollen wir nicht bekannt geben, um keine Jagd auf die DVD auszulösen", sagt sie. Der erste Fehler sei schon gewesen, die Daten überhaupt auf DVD zu brennen: "Normalerweise speichern wir sensible Daten verschlüsselt auf speziellen Sticks, die sich selbst löschen, wenn Unbefugte darauf zugreifen wollen. Eine DVD kann sich nicht löschen", sagt Klepp.
Um mit den Daten etwas anfangen zu können, müsste man laut Klepp "einiges an krimineller Energie besitzen, sonst lesen sie sich wie das Telefonbuch." Denkbar seien etwa Phishing-Mails oder Anrufe, bei denen den Betroffenen die Kontodaten entlockt werden sollten. Genau über diese Möglichkeit habe man die Patienten und Abonennten aber per Brief informiert und eine Hotline eingerichtet. Bis jetzt gab es keine Hinweise auf Phishing-Versuche.
Bei Merck sucht man zwar nicht mehr nach der DVD, der Vorfall hat aber noch ein Nachspiel: "Wir haben einen externen Auditor zugezogen, der alle noch einmal untersucht, und unsere MItarbeiter noch einmal nachgeschult", sagt Merck.
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