Nichts für schwache Nerven: Wien bekommt internationales Zentrum für die Entschärfung von Sprengstoff

Blau oder Rot? Die Arbeit des Entschärfungsdiensts treibt durchaus Schweißperlen auf die Stirn.
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PENZING. "Den roten Draht oder den blauen Draht?". Eine Uhr tickt, sie ist befestigt an einer Bombe, sie tickt, unaufhörlich, tickt, "roter Draht, blauer Draht?", Schweißperlen rollen, "rot oder blau?", sie tickt, "rot, blau?", was tun? Jeder kennt diese Szene aus Hollywood-Klassikern und Sonntagskrimis. Und dabei sind diese Szenarien gar nicht so realitätsfern, weiß Experte Wolfgang Korner. Der einzige Unterschied zum echten Leben sei, so der Leiter des österreichischen Entmienungsdienstes (EMD), dass es in der Realität noch deutlich komplexer abläuft. Mitglieder des EMDs müssen sich in den allermeisten Fällen nicht nur zwischen einem roten und einem blauen, sondern zwischen einem ganzen Dutzend Drähten entscheiden - oftmals im Dunkeln, unter Zeitdruck und in dem Wissen, ihr und das Leben vieler anderer steht auf dem Spiel.

Internationales Fortbildungszentrum ECMAN

Dass in diesem Beruf nicht nur starke Nerven vorausgesetzt werden, sondern auch ein hoher Bedarf an Aus- und Fortbildungsmaßnahmen besteht, versteht sich von selbst. Mit Beginn 2018 wird in der Breitenseer Straße das European Centre for Manual Neutralisation Capabilities (Europäisches Zentrum für Handentschärfer; ECMAN) eröffnet. Als Nachfolgeprojekt des "Manual Neutralisation Techniques" (MNT) soll ECMAN als Aus- und Fortbildungszentrum für internationale Experten dienen. Neben Österreich sind auch Tschechien, Deutschland, Finnland, Irland, Italien und Schweden mitinvolviert.

Rund drei Monate vor der offiziellen Eröffnung machte sich Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil vor Ort selbst einen Eindruck. In einem rund zweistündigen Rundgang führte EMD-Leiter Korner den Minister zunächst durch die Biedermann-Huth-Raschke Kaserne und gab Einblicke in die Arbeit der Heeres-Spezialisten für die Entschärfung von Kriegsrelikten, Bomben und Sprengstoff. Anschließend ging's auf die andere Straßenseite zur Heereslogistikschule. Dort zeigte das EMD-Team, wie der Ernstfall aussieht und simulierte die Entschärfung einer Bombe. Oftmals verwendet werden dabei handelsübliche Zangen und Strommessgeräte. Nicht verwendet werden Schutzanzüge.

Königsdisziplin: Handentschärfung

Am ECMAN sollen zukünftig Ausbildung, Training und Einsatzvorbereitung bei der sogenannten Handentschärfung intensiviert werden. Die Handentschärfung kommt immer dann zum Einsatz, wenn eine Zerstörung der Sprengvorrichtung oder eine Neutralisierung durch einen Roboter nicht möglich ist. Dies ist beispielsweise bei Kampfstoff- oder Strahlenbomben der Fall. Dasselbe gilt aber auch für Geiselnahmen oder Einsätzen bei Großveranstaltungen.

Die Arbeit am ECMAN ist dabei auch immer ein Kampf gegen die neuesten technischen Innovationen. Bei ausgeklügelten Systeme reicht eine Erschütterung, Lichteinfall, ein Temperaturabfall oder gar Röntgenstrahlen um den Zünder auszulösen. Deshalb werde auch die Marktbeobachtung, bezüglich neuer Techniken oder neuer Sensorik, im neuen Zentrum eine erhebliche Rolle spielen, erklärt Korner.

Herausforderungen des 21. Jahrhunderts

Entwicklungen des 21. Jahrhunderts, welche neue Formen von Anschlagstaktiken und neue Formen von Sprengstoffen mit sich bringen, müsse Rechnung getragen werden, so der Leiter des EMD. Aber in der tagtäglichen Arbeit sind es vor allem Relikte aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg, die den EMD auf Trab halten. Seit 2013 zählt der Dienst 5.061 Einsätze und vernichtete dabei 157.890 Kilo Kriegsmaterial - 332 Mal eilte der EMD in diesem Zeitraum in Wien zur Hilfe.

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