Schimmel, Ratten, Schweigen: Der "Schandfleck" in der Deutschordenstraße

In der Deutschordenstraße befindet sich der, wie es die Bewohner der Anlage nennen, "Schandfleck" von Penzing.
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  • hochgeladen von Elisabeth Schwenter

PENZING. Die Fassade der Anlage sieht aus, als ob sie gerade noch einem Kugelhagel standgehalten hätte – einige Fenster haben es, so scheint es, nicht geschafft. Ihre Scheiben sind zerbrochen, ihre Rahmen zerbröselt. Der Putz bröckelt an den Seitenteilen herab und verteilt sich über den Hof, in dem eine einsame Schaukel darauf wartet, dass sie jemand benützt. Die Häuser in der Penzinger Deutschordenstraße haben schon bessere Zeiten erlebt – und ihre Bewohner auch. Einige sitzen auf den Bänken im Hof und schauen ihren Kindern beim Spielen zu. Fragt man sie nach ihrer Wohnsituation, hört man unglaubliche Geschichten. Geschichten von Ratten, Schimmel und Ignoranz.

Bewohner klagen: Seit 13 Jahren geschieht nichts

Seit 13 Jahren wohnt Herr L. mit seiner fünfköpfigen Familie hier. Seither, so der Mann, kämpfe er gegen den Schimmel. "Einmal habe ich auf eigene Kosten den Verputz an gewissen Stellen der Wohnung bis auf die Ziegel abgetragen und wieder erneuert", erzählt der gelernte Techniker. Von Wiener Wohnen hieße es nur, dass man falsch gelüftet habe. Doch alle Bewohner der Anlage, die sich im Hof versammelt haben, berichten von Schimmel und den, wie sie es nennen, "einfachen Ausreden" der Hausverwaltung. Von Wiener Wohnen heißt es dazu: "Für beide Wohnhausanlagen gab es heuer bislang eine Schimmelmeldung. Für das gesamte Jahr 2017 haben wir in beiden Gemeindebauten jeweils eine Mietermeldung zum Thema Schimmel. (...) Die Ursache ist in beiden Fällen kein bauliches Gebrechen, sondern hängt mit dem Wohnklima zusammen, das im Einflussbereich des Mieters liegt. Wiener Wohnen hat in beiden Fällen dennoch eine kostenlose Entfernung durchgeführt."

Die Ratte aus dem Klo

Herr P. lacht dazu nur und sagt: "Ich erzähle Ihnen noch etwas, das werden Sie nicht glauben." Eines Tages sei ihm aus seiner Toilette im ersten Stock eine Ratte entgegengekommen. Er habe sie fotografiert, als sie auf dem Spülkasten saß. Dann habe er das Foto von dem Tier mit der Bitte um Hilfe an Wiener Wohnen geschickt. "Die haben einfach Rattengift gebracht. Mehr nicht", sagt der Familienvater. "Rattengift oder ein Rattenbiss, das waren die Alternativen." Herr P. bezahlt für die 52 Quadratmeter große Wohnung, in der er mit seiner Familie wohnt, 450 Euro Miete. "Betriebskosten, Ratte und Schimmel inklusive", sagt er. 

Wenn die Fans kommen

Neben der Wohnhausanlage ist das neuen Rapid Stadion - der ganze Stolz der Grün-Weißen. Doch für die Bewohner der Anlage in der Deutschordenstraße bedeuten Fußballspiele in der Allianz-Arena Aufregung. "Wenn die Fans kommen, lasse ich meine Kinder nicht in den Hof", sagt eine Frau. Denn die Fans würden betrunken in die Anlage kommen und sich dort "erleichtern". "Vor und nach einem Match ist der Hof für die Kinder tabu", klagen die Bewohner. Sie wünschen sich einen Zaun und ein Tor, damit man nur mit einer Gegensprechanlage den Hof betreten kann.

Die Wünsche der Bewohner

Schimmel, Ratten, unangenehme Fans - das Leben in der Anlage könnte durch die Initiative von Wiener Wohnen deutlich verbessert werden. Man wünsche sich Aufzüge und Fenster, die nicht sofort brechen, wenn man versucht sie zu putzen, erzählt die Gruppe im Hof. Ein Wohnklima, das nicht gesundheitsgefährdend ist. Und vor allem wünsche man sich, dass man von Wiener Wohnen nicht mehr Jahr für Jahr vertröstet wird - mit angekündigten Sanierungsterminen.

"Eine umfassende thermisch-energetische Sanierung befindet sich in Vorbereitung", heißt es bei Wiener Wohnen. "Neben einer vollständigen Wärmedämmung umfasst die geplante Sanierung auch neue Fenster und Türen, den Zubau von Aufzügen, die Revitalisierung der Gang- und Stiegenhausflächen sowie eine Erweiterung der Außenbeleuchtung." Ein konkretes Datum für den Baubeginn gibt es noch nicht.

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