"Veronika": Frauenpreis 2018 in Rudolfsheim-Fünfhaus verliehen
Nach zwei Jahren Pause wurde am 7. März 2018 im Festsaal der Bezirksvorstehung der Frauenpreis "Veronika" verliehen, mit dem starke Frauen vor den Vorhang geholt werden sollen.
RUDOLFSHEIM-FÜNFHAUS. "Wir sind die Heldinnen unserer eigenen Geschichte." Mit diesem Zitat der amerikanischen Schriftstellerin und Frauenrechtlerin Mary McCarthy eröffnete Moderatorin Sabine Rajchl die Verleihung des Frauenpreises "Veronika". Anlässlich des Weltfrauentages am 8. März gibt es diesen Preis im 15. Bezirkk seit dem Jahr 2007. Heuer wurde er nach einer zweijährigen Pause erneut verliehen.
Kandidatinnen für den Preis konnten bis 23. Februar nominiert werden. Eine Jury bestehend aus Fachbediensteten der Stadt Wien, aus Vereinen und dem Presse- und Informationsdienst (MA 35) wählte die Gewinnerinnen anschließend aus.
Zwei starke Frauen für den 15. Bezirk
Überzeugen konnten die Jury in diesem Jahren zwei Frauen aus unterschiedlichen Lebensumständen, aber mit gleichem Engagement und Mut: Seret Türktekin, die sich in der Nachbarschaft und in Vereinen einsetzt, und die Feministin und SPÖ-Politikerin Maria Jonas.
Nominiert wurde Seret Türktekin von Elisabeth Kausek, welche die Preisträgerin in ihrer Laudatio als "Bindeglied zwischen den Generationen und den Kulturen" bezeichnete. Seret Türktekin ist beispielsweise beim Verein ZeitRaum engagiert. Ein Projekt, das ihr dort sehr am Herzen liegt, ist der Mädchengarten. "Mit Mädchen von vier bis 15 Jahren baut sie dort Pflanzen an, erklärt die Pflege und später wird gemeinsam geerntet und gepicknickt", sagt Kausek. Sie schätzt Türktekin als "starke Frau mit einer hohen Begeisterungsfähigkeit."
Die zweite Preisträgerin, Maria Jonas, wurde von Lobrednerin Andrea Brunner, der Bundesfrauengeschäftsführerin der SPÖ, für ihre "Lästigkeit bei Frauenthemen" gelobt. Jonas war nicht nur Mitinitiatorin des ersten Frauenvolksbegehrens 1997, sie unterstützt auch die Aids Hilfe Wien und Flüchtlingsprojekte. Jonas erhielt bereits internationale Anerkennung für ihren Einsatz: 1993 wurde sie von der Feminist Majority Foundation, Washington, USA als "Feminist of the Year" gewählt. 2010 erhielt sie das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich.
Baustellen in der Frauenpolitik
Überreicht wurde der Preis jeweils von Bezirksvorsteher-Stellvertreterin Merja Biedermann, die in ihrer Rede zwar Fortschritte in der Frauenpolitik lobte, jedoch auch aktuelle Baustellen betonte: Altersarmut, unbezahlte Arbeit im Haushalt sowie eine schlechtere Bezahlung im Vergleich zu Männern seien wichtige Themen. Für die musikalische Untermalung des Abends war der Kinderchor des Vereins Superar verantwortlich, in dem Kinder unabhängig von ihrem kulturellen, religiösen, sprachlichen oder ökonomischen Hintergrund gemeinsam musizieren.
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