Auszeichnung
Anna Hackl erhielt Solidaritätspreis für ihr Lebenswerk
Die KirchenZeitung Diözese Linz verlieh zum 26. Mal Solidaritätspreise an Menschen und Gruppen für "beispielhaftes solidarisches Wirken".
SCHWERTBERG, LINZ. Am 14. Mai wurden im Linzer Landhaus Linz die 26. Solidaritätspreise der KirchenZeitung Diözese Linz vergeben. Insgesamt acht Einzelpersonen und Gruppen wurden für beispielhaftes solidarisches Wirken ausgezeichnet. Erstmals wurde auch eine „Anerkennung“ für ein Projekt ausgesprochen. Das Land Oberösterreich und die Diözese Linz unterstützen den Preis. Die Preise wurden von Bischof Manfred Scheuer, Landeshauptmann Thomas Stelzer und Sozial-Landesrätin Birgit Gerstorfer überreicht. Unter den 200 Gästen waren der ehemalige Landeshauptmann Josef Pühringer, Charlotte Hermann, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde, und Johannes Eichinger von der Evangelischen Superintendentur, die Direktoren der Privaten Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz, des Pastoralamts, der Finanzdirektion der Diözese Linz und der Caritas sowie weitere hochrangige Vertreter aus Politik, Kirche, sozialen Einrichtungen und Interessensvertretungen wie Arbeiterkammer und Landwirtschaftskammer.
Zeitzeugin Anna Hackl für Lebenswerk ausgezeichnet
Die 88-jährige Anna Hackl, Zeitzeugin der sogenannten „Mühlviertler Hasenjagd“, wurde für ihr Lebenswerk ausgezeichnet. Seit bald 30 Jahren ist Hackl, geborene Langthaler, ehrenamtlich im Land unterwegs, um von der sogenannten „Mühlviertler Hasenjagd“ zu erzählen. Im Februar 1945 war sie knapp 14 Jahre alt, als ihre Familie zwei ukrainische Offiziere auf dem Bauernhof bei Schwertberg versteckte. Die beiden jungen Männer waren gemeinsam mit Hunderten anderen Häftlingen aus dem Konzentrationslager Mauthausen ausgebrochen. In der darauf folgenden Jagd, die die Nationalsozialisten als „Hasenjagd“ bezeichneten, wurden fast alle entflohenen Inhaftierten erschossen oder erschlagen. Auch der Hof der Familie Langthaler wurde durchsucht. Wie durch ein Wunder erlebten Michail und Nikolaj auf dem Heuboden das Kriegsende und konnten dann in ihre Heimat zurückkehren. Die gelebte Nächstenliebe ihrer Familie hat Anna Hackl geprägt. In Schulklassen, vor Besuchergruppen aus zahlreichen Ländern und in vielen persönlichen Gesprächen legt sie immer wieder Zeugnis ab: Dafür, dass sich der Glaube an die Würde des Menschen von menschenverachtenden Gesinnungen nicht beirren lässt. Für ihr Lebenswerk wird Anna Hackl mit dem Solidaritätspreis ausgezeichnet.
Weitere Preisträger
Einzelpersonen:
- Christa Tatar, Kinderbetreuung „Familientandem“, Ebensee
- Linda Greuter, Rechtsberatung für Asylwerbende, Leonding
- Ewald Kreuzer, Selbsthilfegruppen für Menschen mit Depressionen, Steyr
Gruppen:
- Ewald Fink, Tee- und Kaffeeprojekt Myanmar, Traunkirchen
- Ehrenamtliche Einzugsbegleiter/innen, Vöcklabruck
- Verein Zu-Flucht, Hilfe für Geflüchtete, Linz
Jugendprojekte:
- Theo-Prax-Team des Khevenhüller-Gymnasiums Linz, Theaterprojekt über Demenz
Anerkennungspreis:
- Ida Berschl, „Fridays for Future“, St. Florian am Inn
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