Ried/Riedmark
Nachruf: Wilhelm Neuhauser senior ist verstorben
Am 30. Jänner 2021 verstarb Bäckermeister Wilhelm Neuhauser senior im 87. Lebensjahr. Seine Familie, viele Freunde und Bekannte gedenken seiner.
RIED/RIEDMARK. Vier Kinder, zehn Enkel und deren Partner sowie elf Urenkel trauern um Wilhelm Neuhauser. Ebenso die Mitbewohner und Betreuer des Bezirksalten- und Pflegeheims in Mauthausen, wo er seine letzten Jahre verbrachte.
Vom Quereinsteiger zum Bäckermeister
Als drittes von fünf Kindern wurde Wilhelm Neuhauser am 30. März 1934 in Münzbach geboren. Schon als Jugendlicher half er auf dem heimischen Bauernhof, bis er seine Heimatgemeinde verließ, um als Fleischhauer zuerst in Windhaag und dann in Ried tätig zu sein. Dort lernte er seine Frau Leopoldine kennen. Nach der Heirat begann für ihn ein neuer Lebensabschnitt durch die Übernahme der Bäckerei eines Onkels seiner Gattin. Das Bäckerhandwerk erlernte er in Mauthausen und war nach seiner Rückkehr nach Ried bald als „Bäcker mit Leib und Seele“ bekannt. Bis in hohe Alter von über 80 Jahren liebte er es „ins Gai zu fahren“ und seine Kunden in der Umgebung im täglichen Fahrverkauf zu beliefern.
Der Ehe mit Leopoldine, die bereits vor 20 Jahren verstarb, entstammen vier Kinder, von denen Sohn Willi 1987 die Bäckerei übernahm. Seinen Wurzeln blieb Neuhauser treu und bewirtschaftete einen kleinen Bauernhof, genauso wie er den Bauern in der Umgebung als Fleischhauer half.
Nach der Pension ein Reisender
Als gläubiger Mensch versäumte Wilhelm Neuhauser keinen sonntäglichen Gottesdienst und fungierte auch als „Taxi“ für Kirchgängerinnen aus Obenberg. Seine Sonntage waren außerdem geprägt von der anschließenden Arbeit im Geschäft und, wenn möglich, noch dem einen oder anderen Frühschoppen. Jeder seiner Samstage gehörte seiner Tarockrunde.
Erst als Pensionist entdeckte er das Reisen für sich und nahm an ausgedehnten Ausflügen des Seniorenbundes teil. 2017 veränderten eine Herzoperation und die mühsame Erholung davon erneut sein Leben. Aus einem Kurzaufenthalt im Seniorium Mauthausen wurde sein neues Zuhause. Dort fühlte er sich wohl und war beliebt bei Personal und Mitbewohnern. Doch Corona und die Beschränkungen daraus machten ihm sein letztes Lebensjahr schwerer. „Ein langes, erfülltes Leben hat seine Vollendung gefunden“, heißt auf der Parte. Dem können wohl alle, die ihn kannten, zustimmen.
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