Berührendes Gedenken an die KZ-Befreiung
Die Zahl der noch lebenden Zeitzeugen des NS-Terrors in Mauthausen, Gusen und St. Georgen wird immer kleiner. Umso wichtiger ist es, die Erinnerung an die Geschehnisse zu bewahren und den heutigen Generationen zu vermitteln.
Das Pfingstwochenende stand ganz im Zeichen der Befreiungsfeiern der KZ-Lager Mauthausen und Gusen und des unterirdischen Flugzeugwerks in St. Georgen / Gusen. Am Pfingstsamstag übergab dort eine große Delegation offiziell die vom Staat Polen finanzierten Infotafeln am Eingang zum ehemaligen Stollensystem "Bergkristall". Sie illustrieren Entstehung und Betrieb des riesigen Rüstungsbetriebs, aus dem es für tausende Häftlinge keine Wiederkehr gab. In Gusen folgte dann bei der internationalen Feier die Enthüllung einer Gedenktafel für die im berüchtigten Nebenlager ermordeten ungarischen Juden.
Gemeinsames Bemühen um ein "nie wieder"
"Es tut gut, an diesem unmenschlichen Ort von soviel jungen Leuten Menschlichkeit zu erfahren!" Diese Worte eines 93-jährigen israelischen ehemaligen KZ-Häftlings zu einem Team junger Rotkreuzmitarbeiter drückten wohl am eindringlichsten den Wert der jährlichen Befreiungsfeiern für Überlebende und deren Angehörige, ebenso aber auch für die Bewusstseinsbildung junger Menschen aus. Kein Einmarsch der unzähligen Delegationen, sondern der gemeinsame Auszug aus dem Lagertor von ehemaligen Häftlingen, Befreiern und der österreichischen Staatsspitze, angeführt von Bundespräsiden Heinz Fischer, symbolisierte heuer auf eine neue Weise gemeinsames Bemühen um ein "nie wieder". 84.000 Häftlingsschicksale hat die KZ-Gedenkstätte mitterweile aufgearbeitet. Sie sind in einer dreibändigen Chronik, die im Rahmen der Gedenkfeier präsentiert wurde, und einer beeindruckenden interaktiven Darstellung für die Besucher künftig nachzuverfolgen.
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