Notburga Astleitner
Ein Leben für 'ihre' Schüler, Eltern und Lehrer

Notburga "Burgi" Astleitner, Schulqualitätsmanagerin vulgo Schulinspektorin, zweite von links.  | Foto: Robert Zinterhof
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PERG, WALDHAUSEN. Notburga Astleitner wollte immer Lehrerin werden. Schon als kleines Kind. Lange noch bevor sie in die Schule gehen durfte, hat sie mit ihren Geschwistern „Schule“ gespielt. Und sie wollte natürlich immer die Lehrerin sein! Notburga Astleitner wurde Lehrerin. Jetzt geht ihr „letztes Schuljahr“ als Schulqualitätsmanagerin vulgo Schulinspektorin zu Ende.

Fünf Schilling vom Inspektor

„In der Volksschule Bad Kreuzen kam der Schulinspektor. Er hieß Scherb. Ich erinnere mich deshalb so gut daran, weil wir Kinder sehr nervös waren. Herr Inspektor Scherb ging durch die Klasse, schaute unsere Hefte an, lobte meine Schrift und fragte mich ‚Na, was willst du denn einmal werden?‘ Ohne lange zu zögern antwortete ich ‚Lehrerin‘. Das gefiel ihm und ich bekam von ihm fünf Schilling. Das war damals viel Geld und ich war sehr überrascht.
Ich hatte auch sehr gute, weit blickende Lehrerinnen und Lehrer. Schon in der Volksschule durfte ich mich zu anderen Kindern setzen und ihnen beim Lernen, besonders beim Lesen lernen helfen. Das machte mir immer große Freude und ich konnte das Lehrer sein schon ein bisschen üben. Durch den Besuch der Volksschule in Bad Kreuzen, der Hauptschule in Grein und dem BORG in Perg legte ich dann die Basis für meinen Berufswunsch Lehrerin.“

Ehrentitel Bezirkslesemaus

„Am 1. September 1979 kam ich an die Hauptschule in Waldhausen und unterrichtete dort bis 1. Juli 2004 die Fächer Deutsch, Geschichte und Sozialkunde, Bewegung und Sport. Berufsbegleitend absolvierte ich auch die Ausbildung zur Schulbibliothekarin.
Als ‚Lehrerin mit Leib und Seele‘ setzte ich mich für die Kinder, aber auch in der Standesvertretung ein. War Mitglied der Personalvertretung und wurde Obfrau des Christlichen Lehrervereines in Perg, wo ich später auch auf Landesebene ins Präsidium gewählt wurde.
Ein besonderer Schwerpunkt von mir war und ist aber die Pädagogik. Deshalb leitete ich auch die Arbeitsgemeinschaften Deutsch, Schulbibliothekare und den Buchklub im Bezirk, war Arbeitsgemeinschaftsleiterin für Deutsch für ganz OÖ und bundesweit Mitglied im Länderausschuss des Buchklubs der Jugend. Als Praktikerin durfte ich viel in der Lehreraus- und -weiterbildung unterwegs sein, arbeitete bei vielen Neuerungen im Ministerium mit und konnte eine Reihe von Leseinitiativen auf den Weg bringen. Dies brachte mir auch den Ehrentitel Bezirkslesemaus ein.“

Erste Frau als Inspektorin in Perg

„Ab 1. Juli 2004 wurde ich zur Bezirksschulinspektorin ernannt – eine interessante, aber völlig neue Aufgabe und Herausforderung! Wenn man das lateinische Wort ‚inspicere‘ übersetzt mit ‚hinschauen, auf seine Leute schauen‘, dann ist meine Herangehensweise an dieses hohe Amt im positiven Sinn schon beschrieben. Und wenn ich vorhin gesagt habe, ich war mit Leib und Seele Lehrerin, so erinnere ich mich an diese Zeit sehr gut, denn es waren die Schülerinnen und Schüler, die mir am Anfang am meisten gefehlt haben.“

Zuhören und Handeln
„Ein schöner Spruch lautet ‚Durchs Reden kommen d'Leut zusammen‘. Mein Grundsatz war: Wenn Menschen sich an mich wenden, dann tun sie es aus einem bestimmten Grund – und es ist für die Betroffenen immer wichtig! Zuhören und Handeln heißt die Devise! Deshalb standen neben den Pädagogen auch die Kinder und deren Eltern stets im Mittelpunkt meines Tuns. Oft genügten Gespräche, um gute Lösungen zu erzielen und helfen zu können.

Aktive Netzwerkerin

Gespräche, der aktive Austausch mit Netzwerkpartnern und eine intensive Zusammenarbeit – wie beispielsweise mit der Kinder und Juendhilfe, dem Roten Kreuz, der Polizei, der Wirtschaft, den Banken, ohne die wir viele Schulveranstaltungen nicht machen könnten, dem Verkehrsverbund, wenn es um die Schulbusse ging, und vielen anderen Organisationen mehr - waren ebenfalls zentrale Punkte meiner Arbeit.
Ein grundlegendes Prinzip – das Prinzip der Pflege eines gegenseitig offenen, kommunikativen Austausches – ist hier von großer Bedeutung. Transparenz in allen wichtigen Entscheidungen, der Umgang miteinander, Respekt und Wertschätzung gegenüber dem Anderen sind für mich Voraussetzung dafür.
Dazu gehören, Direktorinnen und Direktoren, Lehrerinnen und Lehrer als kompetente Mitarbeiter zu sehen, sowie Eltern und Schülerinnen und Schüler als Partner der Schulgemeinschaft ernst zu nehmen. Dies habe ich sinngemäß bei meinem ersten Interview 2004 als Ziel für meine Amtszeit formuliert - und das hat sich in den 16 Jahren meiner Tätigkeit nicht verändert.“

Herzensbildung
„Der bekannte Philosoph Konrad Paul Liessmann hat einen bemerkenswerten Artikel mit dem Titel „Bildung bedeutet Begabung zum Menschsein“ geschrieben. Bildung hat mit der Entwicklung von Persönlichkeiten zu tun. Und mit der Vermittlung der geistigen Fundamente, auf denen unsere Gesellschaft aufbaut.
Natürlich muss sich die Schule den Veränderungen und Herausforderungen der Gesellschaft stellen, wie zum Beispiel der Digitalisierung. Wir dürfen jedoch niemals vergessen, dass das Kind bzw. der Mensch immer Mittelpunkt des pädagogischen Handelns sein muss! Neben der Wissensvermittlung ist und bleibt mir auch die „Herzensbildung“ ein großes Anliegen. Gerade in der Zeit von Corona hat sich gezeigt, welch hohen Stellenwert die Schule und die Arbeit der Pädagoginnen und Pädagogen für die Gesellschaft haben.“

Danke
„16 Jahre Schulinspektorin, wie die Zeit vergeht. Ich sage ein herzliches Danke an alle, die mich in meiner Funktion begleitet und unterstützt haben und so ein Stück meines Berufsweges mit mir gegangen sind!“

Das Gespräch führte Robert Zinterhof. Ich bedanke mich für die vielen Jahre der ausgezeichneten Zusammenarbeit!

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