Erste Asylwerber in Naarn eingetroffen
NAARN. Einen neuen Weg beschreitet das Rote Kreuz in der Unterbringung von Asylwerbern: Leichtbauhäuser der Firma GHS wurden im Pfarrhofgarten ihrer Bestimmung übergeben.
Die drei Kunststoff-Holz-Häuser bieten insgesamt temporären Platz für 48 Menschen. Ein Vorteil dieser Unterkünfte ist – gegenüber der Containerbauweise – die größere Privatsphäre der einzelnen Gruppen. Jedes Haus hat rund 170 m², verfügt über vier Schlafräume mit je vier Betten, zwei Nassräume mit WC und Dusche, einen zentralen Aufenthaltsraum und eine angeschlossene Küche mit zwei Kochgelegenheiten. „Dieser, gemeinsam mit dem Roten Kreuz geplante und inzwischen standardisierte, Grundriss bietet große Flexibilität: Wir können verschiedene Nationalitäten gut in einem Haus beherbergen; auch Geschlechtertrennung bei den Bädern ist ohne weiteres möglich“, so Rotkreuz-Bezirksstellenleiter und Bezirkshauptmann Werner Kreisl.
Die Häuser bieten einen hohen Wohnkomfort, eingearbeitete Holztrame machen sie stabil und behaglich. „Gestern Donnerstag sind die ersten Bewohner eingezogen – vier Familien aus Afghanistan. Die Ankunft im neuen Heim verlief gut; bald werden wir voll belegt sein und die Naarner Ortsgemeinschaft bereichern“, berichtet die für die Häuser verantwortliche Rotkreuz-Mitarbeiterin Claudia Hemberger.
Pfarrer Johann Zauner, der den Baugrund für einen symbolischen Pachtzins zur Verfügung stellte, ist sehr zuversichtlich, dass die neuen Mitbürger gut mit den Naarnern auskommen werden – und umgekehrt: „Es hat sich ein beachtliches Team um Gottfried Froschauer gebildet, die z. B. den Sprachunterricht, die Sammlung von nötigen Alltagsdingen oder die Einführung in den Ort übernehmen werden. Naarn hat ja in der Betreuung von Flüchtlingen eine positive Tradition, da wir auch nach dem Bosnienkrieg heimatlose Menschen im Pfarrhof beherbergt haben.“ Der wunderschöne Pfarrgarten, die Arena, die Räume des Pfarrhofs können übrigens für die Integrationsarbeit mitbenutzt werden. Auch die Gemeinde mit Bürgermeister Martin Gaisberger steht voll hinter dem Projekt und sicherte die nötige Unterstützung zu.
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