Bezirk Perg
Mit positivem Gefühl ins neue Schuljahr starten

Foto: Kzenon/panthermedia.net
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Mit dem Schulstart beginnt für Kinder und Jugendliche ein neuer Abschnitt nach den langen Ferien. Auf die Kids warten unterschiedlichste Herausforderungen. Wir haben eine Volksschuldirektorin und eine Psychotherapeutin gefragt, wie Eltern ihren Kindern Selbstbewusstsein vermitteln können, und wie sie auf Probleme reagieren sollten.

BEZIRK PERG. Den Schulweg üben, nicht zu viel in die Schultasche packen, um den Kleinen nicht unnötig viel Gewicht aufzuladen, und regelmäßig früher ins Bett gehen – das sind die grundlegenden Tipps, die Eltern von Schulanfängern bereits vor den Ferien von den Klassenlehrern bekommen. Wenn die neuen Abläufe sitzen, vergehe auch die Nervosität, weiß Elisabeth Stütz, Direktorin der Volksschule (VS) Naarn. Ängste kommen bei den Kleinen zum Beispiel ins Spiel, wenn ein Lehrerwechsel im Raum steht. "Durch jede Umstellung und Veränderung kann ein Kind ein bisschen aus dem Gleichgewicht kommen. Aber das legt sich nach ein paar Tagen. Kinder stellen sich sehr schnell um", sagt Stütz. Der Trennungsschmerz vom "leichteren Leben" zu Hause weicht oft der Freude, die Klassenkollegen und Freunde wieder regelmäßig zu sehen.

Kinder lieben Routine und Rituale

Die Direktorin betont, wie wichtig Routine und Rituale für Kinder sind. "Die Kinder lieben zum Beispiel Begrüßungsrituale." Umgekehrt gestalten Eltern die Situation schwierig, wenn sie sich selbst nicht vom Sprössling trennen können: "Das merken die Kinder. Je unbekümmerter die Eltern sind, und je kürzer das Szenario, desto leichter fällt der Abschied." Damit sich die Erstklässler "aufgefangen" fühlen, kümmern sich in der Volksschule Naarn sogenannte "Buddys" um die Neuankömmlinge. Jedes Kind erhält einen Viertklässler als Begleiter, der ihm die Schule und die Abläufe im Haus in den ersten Wochen zeigt. Diese Verantwortung nehmen die Älteren gerne an.

"Wir schauen, dass die Kindergartengruppen halbwegs beisammen bleiben und zumindest ein Freund oder eine Freundin in der gleichen Klasse ist."
Elisabeth Stütz, Direktorin der Volksschule Naarn

Corona-Tests für Schüler

Im kommenden Schuljahr heißt es punkto Corona wieder: Testen, testen, testen. "Wir haben die Eltern gebeten, mit einem Test aus der Apotheke zu üben", sagt Elisabeth Stütz. Während der ersten Tage wird vor der VS Naarn eine kleine Teststation errichtet, an der Eltern ihre Kinder testen können. "Erfahrungsgemäß können die Kleinen das ganz schnell und es wird zur Routine."

Jugendliche: Probleme, Ängste, Druck

"Besonders die Jugendlichen haben eine herausfordernde Zeit hinter sich, in der sie auf vieles verzichten mussten. Häufig standen auch die Eltern unter Stress. Kinder können auf solche Stimmungen sehr sensibel reagieren", weiß Evelyn Klapf, Psychotherapeutin aus St. Georgen an der Gusen. "Manche Jugendlichen berichten mir, dass sie ihre Eltern nicht noch zusätzlich mit Problemen belasten wollen. Sie ziehen sich lieber zurück." Wenn Teenager nicht mehr gerne zur Schule gehen, kann es daran liegen, dass sie Opfer von Mobbing sind. Jugendliche beschäftigen sich viel mit sich selbst, fühlen sich der Bewertung durch andere ausgesetzt. "So eine Situation sollte niemand alleine bewältigen müssen", sagt Klapf. Sie rät dazu, dass Lehrer und Eltern unterstützend eingreifen.

Eltern: Mut zur Lücke!

Andere Kinder fühlen sich von den Erwartungshaltungen der Eltern unter Druck gesetzt und finden keinen Weg, sich mitzuteilen. "Wenn dann noch die Sorge dazukommt, der Druck könnte bei schlechten Noten verstärkt werden, ist das eine extrem schwierige Situation, aus der sich Ängste und psychische Probleme entwickeln können", warnt die Psychotherapeutin. Sie wünscht sich mehr „Mut zur Lücke“ – also, dass sich Eltern und Kinder auch von ihrer schwachen Seite zeigen. Die Familie sollte ein Ort sein, an dem sich Jugendliche sicher fühlen und sich ohne Angst so geben können, wie sie sind.

In Kontakt mit den Kindern bleiben

Bei Problemen kann therapeutische Hilfe eine Möglichkeit sein. "Die Eltern sind dennoch hauptsächlich die Personen, die am meisten dazu beitragen können, dass es den Jugendlichen wieder besser geht", weiß Klapf. Wenn zu Hause eine angenehme Gesprächsatmosphäre herrscht, öffnen sich Kinder in der Regel sehr gerne. "Machen Sie es sich zur Gewohnheit, Gespräche zu führen und 'in Kontakt' zu bleiben. Auch wenn es keine Probleme gibt."

"Es macht Kinder stark, wenn sie wahrgenommen werden mit ihren Sorgen, Fähigkeiten und Träumen, und wenn es jemanden gibt, der an sie glaubt, ganz egal, wie die Noten ausfallen."
Evelyn Klapf, Psychotherapeutin

Kommentar: Nicht über die Schule schimpfen

Das neue Schuljahr beginnt wieder mit Corona-Tests und Mund-Nasen-Schutz. Für manche Eltern sind die Maßnahmen Grund genug, ihr Kind von der Schule abzumelden und daheim zu unterrichten. "Ich bin sehr froh, dass wir in Naarn keine einzige Abmeldung haben", sagt Volksschul-Direktorin Elisabeth Stütz. Sie ist überzeugt: "Kinder brauchen den sozialen Kontakt." Die Schulleiterin weiß aus Erfahrung, dass die Kleinen mit der ungewöhnlichen Situation besser umgehen können als manche Eltern. Sie wünscht sich, dass Erwachsene – egal, wie sie zu den Corona-Maßnahmen stehen – nicht negativ vor ihren Kindern darüber sprechen. Auch über die Schule generell sollten Eltern nicht schimpfen. Denn allzu leicht lassen sich Kinder davon beeinflussen. Stütz: "Eltern sollten ein positives Gefühl vermitteln!"

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