Bau-Endspurt
Neues Perger Holzgaskraftwerk bringt Strom und Wärme in die Region
PERG. In Zeiten der Energiekrise kommt die baldige Inbetriebnahme eines neuen Holzgaskraftwerkes in Perg für viele wie gerufen. Landeshauptmann Thomas Stelzer machte sich persönlich ein Bild von der modernen Anlage, die kurz vor der Fertigstellung steht.
Lange vor Beginn des Angriffskrieges Russlands auf die Ukraine, der den gesamten europäischen Energiemarkt in Bedrängnis brachte, begann der Waldviertler Biomasse-Großbetrieb Nawaro mit den Planungen eines Holzgaskraftwerkes in Perg. Nun kommt die baldige Eröffnung der Anlage genau zum richtigen Zeitpunkt, denn jede Kilowattstunde an Strom und Wärme, die in der Region selbst erzeugt werden kann, ist momentan Gold wert. Noch im Herbst geht das Werk im Gewerbegebiet neben der B3 in Betrieb. Dann können rund 2000 Haushalte mit Strom aus Perg beliefert werden. Die erzeugte Wärme wird ins benachbarte Heizwerk der Bioenergie Perg geliefert.
Heizmaterial stammt aus der Region
Landeshauptmann Thomas Stelzer zeigte sich bei einem Rundgang am Donnerstag beeindruckt von der neuen Anlage. Er bekannte sich dazu, dass Holz eine gute und nachhaltige Alternative zu fossilen Brennstoffen sei und meinte: „In Österreich wächst viel mehr Holz nach als wir entnehmen.“ Betrieben wird die Anlage mit Energieholz (Schadholz, Holzabfällen, Durchforstungsholz) aus der Region. Der Radius, aus dem das Heizmaterial kommt, beträgt maximal 50 bis 100 Kilometer, erklärte Nawaro-Geschäftsführer Hans-Christian Kirchmeier. „Der Aspekt der Regionalität ist uns enorm wichtig. Wir karren unsere Rohstoffe nicht aus Rumänien oder Übersee herbei, sondern sind ein verlässlicher Partner für die Forstbetriebe der Umgebung.“
Grillkohle statt Asche
Eine Besonderheit des Werkes ist auch, dass beim Verbrennen keine Asche anfällt, sondern durch einen speziellen Prozess verwertbare Produkte wie Grillkohle erzeugt werden können. Neben dem neuen Standort in Perg betreibt der Energieerzeuger Nawaro in Niederösterreich vier weitere Produktionsstätten. Bei Vollbetrieb aller Anlagen können 32.500 Haushalte mit Strom versorgt werden.
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