Pflegeeltern im Bezirk Perg werden gesucht!
Pflegeeltern werden weniger – Perger Bezirkshauptmannschaft sucht nach Interessierten.
BEZIRK PERG (mikö). "Über die Jahre ist die Zahl der Pflegeeltern leicht rückläufig", sagt Richard Klinger, leitender Referent der Kinder- und Jugendhilfe der Bezirkshauptmannschaft (BH) Perg. Die BH lädt Interessierte zu einem Infoabend – siehe unten.
"Pflegeeltern leisten einen Beitrag für Kinder, die in Not sind und nicht mehr daheim bleiben können. Es handelt sich um ein ganz wichtiges Angebot. Gerade im Kleinkinderbereich macht es Sinn, die Kinder bei Pflegeeltern unterzubringen", erklärt Klinger. Für das Kind sei es die beste Variante, um eine Beziehung aufzubauen und immer dieselbe Bezugsperson zu haben.
Aktuell 34 Pflegekinder
Voraussetzung für die Tätigkeit als Pflegeeltern ist die geistige und körperliche Lage, der Besuch von Schulungen und Kursen, ein Auswahlverfahren mit Sozialarbeiter und Psychologe sowie entsprechender Wohnraum. Meist sind die Kinder maximal drei bis vier Jahre alt. In den meisten Fällen sind die Pflegeeltern bis zur Volljährigkeit für die Kinder verantwortlich. Es ist aber auch möglich, dass es zu einer Rückführung zu den leiblichen Eltern kommt. Für die Tätigkeit gibt es laut Klinger "angemessene Entlohnung", die Zeit wird für die Pension angerechnet. Bei einem Treffen wird ausgelotet, ob die Chemie zwischen Pflegeeltern und Kind stimmt.
Eine besondere Herausforderung ist durch den Umgang mit der Herkunftsfamilie gegeben. Im Bezirk werden derzeit 34 Pflegekinder betreut.
Seit 2011 Pflegeeltern
Sonja und Christian Leeb aus Katsdorf sind seit 2011 Pflegeeltern. "Wir können selber keine Kinder bekommen, damals gab es die Entscheidung zwischen Adoption und Pflegeelternschaft", sagt Sonja Leeb. Ihre erste Pflegetochter kam damals mit zehn Wochen. "Für mich war es, wie wenn ich ein eigenes Kind bekomme", sagt sie. Das zweite Mädchen kam 2013 im Alter von 1,5 Jahren. "Sie hatte vorher keine direkte Bezugsperson, es hat etwas gedauert, bis sie Nähe zulassen konnte", sagt die Mutter. Die beiden Schwestern seien heute ein "Herz und eine Seele". Die Eltern sagen: "Die beiden sind für uns wie unsere eigenen Kinder." Alle sechs Wochen gibt es bei einer Tochter einen Besuchskontakt mit der leiblichen Mutter und es kommt zu einem Geschwistertreffen. Rückführungen seien theoretisch möglich, sind in dem Fall aber kein Thema. Wichtig: "Du hast den Kontakt mit der Herkunftsfamilie. Damit musst du umgehen und eine Wertschätzung entwickeln. Daher ist es wichtig, sich vorher zu überlegen, ob ich mit der Situation der Familie umgehen kann."
Familienbetreuer gesucht
Im Zuge des "Perger Systems für Familienentlastung" werden Familienbetreuer mit Fokus auf das Kind gesucht. Das Angebot richtet sich an Familien mit Problemen bei Alltagsbewältigung oder Erziehung. Die Betreuer werden als freie Dienstnehmer angestellt.
Zur Sache: Infoveranstaltung
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