Warnstreik bei Engel in Schwertberg

Josef Scheuchenegger, Betriebsrat Engel
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  • hochgeladen von Michael Köck

Statt Versammlung rief Gewerkschaft dazu auf, weniger zu arbeiten – das ist durch die Gleitzeit möglich.

SCHWERTBERG, ST. VALENTIN. Kein Ergebnis brachten die Kollektivvertrags-Verhandlungen der Metaller am vorigen Donnerstag zwischen Industrie und Gewerkschaft. Zu weit auseinander lagen die Standpunkte: Die Arbeitnehmerseite fordert eine Lohn- und Gehaltserhöhung von fünf Prozent beziehungsweise mindestens 100 Euro für jeden. Die Arbeitgeberseite bot an, Löhne und Gehälter in der Branche um 2,7 Prozent zu erhöhen. Schon im Vorfeld der letzten Verhandlungsrunde drohte die Gewerkschaft mit Kampfmaßnahmen. Bei der Firma Engel beschlossen 1.400 Mitarbeiter einstimmig eine Resolution, gewerkschaftliche Kampfmaßnahmen zu ergreifen, falls es nötig sei – siehe Bericht.

Nur in Kernzeit arbeiten

Am heutigen Montag (12. November) war es soweit: "Unsere Protestmaßnahme lautet zwei Stunden weniger zu arbeiten. Wir haben unsere Kollegen dazu eingeladen, mehr Zeit mit der Familie zu verbringen", sagt Josef Scheuchenegger, Engel-Betriebsratsvorsitzender der Angestellten. Aufgrund der Gleitzeit bei fast allen Beschäftigten sei dies möglich. Innerhalb der Kernzeit müssten die Arbeitnehmer anwesend sein (bei Angestellten von 8.30 bis 15.10 Uhr, bei Arbeitern von 8 bis 15.10 Uhr). "Statt einer Versammlung ist das unsere Form des Protests, eine innovative Form des Warnstreiks." Der Protest fand heute in Schwertberg "sehr großen Anklang". Diese Form wird am Dienstag in St. Valentin und am Mittwoch in Dietach stattfinden. Scheuchenegger ergänzt: "Es brennt fürchterlich unter den Nägeln. Die Stimmung ist auch innerhalb der Belegschaft gereizt."

Mit der Geschäftsleitung gebe es ein "sehr sachliches und offenes Gesprächsklima". Diese wurde ersucht, bei den Kollektivvertrags-Verhandlungen de-eskalierend einzuwirken.

Industrie: Gewerkschaften wollten Eskalation

Die Unternehmensführung der Firma Engel wurde am vorigen Freitag im Zuge des Berichts über mögliche Protestmaßnahmen um eine Stellungnahme gebeten. "Da es sich um ein österreichweites Thema handelt, können einzelne Unternehmensstimmen die Lage der Industrie nicht widerspiegeln", sagte Engel-Sprecherin Susanne Zinckgraf. Und verwies auf die Stellungnahme von Christian Knill, Obmann des Fachverbands der Metalltechnischen Industrie. Dieser sprach nach der fünften Verhandlungsrunde von "einem  wirklich fairen Vorschlag": Man sei bereit gewesen, die Löhne und Gehälter in der Branche rückwirkend ab 1. November um 2,7 % zu erhöhen. Außerdem sei über deutliche Verbesserungen im Rahmenrecht gesprochen worden. "Damit wäre das Gesamtangebot mehr als 3 Prozent wert gewesen. Die Gewerkschaften haben trotzdem das Gespräch unerwartet abgebrochen.“ Die Gewerkschaften hätten es offenbar von Anfang an auf Eskalation angelegt.

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