Weihnachten als das Fest der Schulden

Attraktive Angebote locken Kunden in der Vorweihnachtszeit an. Nach den Feiertagen erfolgt die Ernüchterung. | Foto: panthermedia.net/sabphoto
2Bilder
  • Attraktive Angebote locken Kunden in der Vorweihnachtszeit an. Nach den Feiertagen erfolgt die Ernüchterung.
  • Foto: panthermedia.net/sabphoto
  • hochgeladen von Fabian Buchberger

BEZIRK PERG. Der 24. Dezember naht, das Weihnachtsgeld ist auf dem Konto und jetzt noch schnell Geschenke kaufen. Doch nach den besinnlichen Tagen erfolgt oftmals die Ernüchterung: Konto überzogen. "Nach Weihnachten verzeichnen wir eine Steigerung der Anfragen um bis zu 20 Prozent im Vergleich zum Jahresschnitt", erklärt Julia Stingeder von der Schuldnerhilfe Oberösterreich. Jeden Montag führt die Schuldnerberaterin Beratungsgespräche in der Bezirkshauptmannschaft Perg durch. Ein überzogenes Konto ist alles andere als ein Geschenk. "Mit Sollzinsen bis zu 13 Prozent kann eine Kontoüberziehung eine finanzielle Krise weiter verschärfen."
Für Stingeder sind vor allem die gestiegenen Lebenskosten in Kombination mit gleichzeitig geringer werdenden Einkommen ausschlaggebend. "Die Menschen befinden sich bereits in finanziell angespannten Lebenssituationen. Schulden sind dann nicht förderlich." Gerne vergessen Menschen außerdem, dass in zwölf Monaten das nächste Weihnachtsfest ansteht. Und auch während des Jahres warten finanzielle Überraschungen. Schnappt die Schuldenfalle trotz allem zu, gilt es Ruhe zu bewahren. Zuerst sollte man sich einen Überblick über die tatsächliche Lage verschaffen. Zwei Dinge gibt es dabei zu beachten: Ehrlich zu sich selbst zu sein und je früher man reagiert, desto besser. "Ist man sich seiner Situation bewusst, sollten ein Rückzahlungsplan erstellt und mit den Gläubigern Vorschläge ausverhandelt werden", so Stingeder. Wird man dennoch nicht Herr der Lage, rät die Expertin zu einem Schuldner-Beratungsgespräch. "Die Beratung ist kostenfrei und vertraulich."

Neues Gesetz

Seit 1. November hilft auch ein Gesetz, Menschen in Privatkonkursen das Leben zu erleichtern. "Die Mindestquote von zehn Prozent wurde abgeschafft, gleichzeitig die Laufzeit des Abschöpfungsverfahrens von sieben auf fünf Jahre gesenkt." Dadurch soll einkommensschwachen Personen eine zweite Chance gegeben werden. "Natürlich profitiert auch die Volkswirtschaft davon, wenn Menschen möglichst rasch wieder auf die Beine kommen und als Konsument aktiv am Leben teilnehmen können."

Prävention in jungen Jahren

Um gar nicht erst in die Schuldenfalle zu geraten, legt die Schuldnerhilfe Oberösterreich besonderen Wert auf präventive Arbeit. Vor allem Jugendliche sollen sich frühzeitig mit Konsum- und Finanzthemen auseinandersetzen. "Mit vielfältigen Angeboten, wie dem Finanzführerschein, versuchen wir, das finanzielle Bewusstsein schon möglichst früh zu stärken", so Stingeder.

Die Schuldnerhilfe OÖ gibt Tipps, damit Weihnachten nicht zur Schuldenfalle wird:

• Vorab ein Budget zurechtlegen und daran halten.
• Ausgaben an persönliche Möglichkeiten anpassen.
• Spontankäufe vermeiden.
• Entspannt einkaufen gehen und die starken Einkaufstage vermeiden.
• Ratenzahlungen vermeiden, ansonsten warten Belastungen auf längere Zeit.
• Einkäufe bar anstatt mit der Kreditkarte bezahlen.
• Schenken ist nicht gleichbedeutend mit kaufen. Die besten Geschenke gibt es oft nicht im Geschäft.
• Gemeinsam mit den Liebsten angemessene Beträge für Geschenke festlegen.
• Für Geschenke nicht das Konto überziehen.
• Rechnungen und Kassazettel aufheben, um nach Weihnachten Waren umtauschen oder zurückgeben zu können.

Attraktive Angebote locken Kunden in der Vorweihnachtszeit an. Nach den Feiertagen erfolgt die Ernüchterung. | Foto: panthermedia.net/sabphoto
Julia Stingeder | Foto: Schuldnerhilfe OÖ
Anzeige
Foto: amixstudio/stock.adobe.com
2

Frauen in der Berufswelt
AMS: An der Seite der Frauen – vom Einstieg bis zur Weiterbildung

Das Arbeitsmarktservice (AMS) unterstützt alle bei der Jobsuche und beim Finden des passenden Berufs. Für Frauen gibt es besondere Angebote – und zwar in allen Lebenssituationen: Vom Einstieg ins Berufsleben, bei einer Neuorientierung, beim Wiedereinstieg nach der Babypause und bei Aus- und Weiterbildungen. Die AMS-Frauenberufszentren stehen insbesondere Frauen in jeder Situation bei allen Fragen zu Beruf und Ausbildung zur Seite. Für technische Berufe begeisternGegen Ende der Pflichtschulzeit...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Perg auf MeinBezirk.at/Perg

Neuigkeiten aus Perg als Push-Nachricht direkt aufs Handy

BezirksRundSchau Perg auf Facebook: MeinBezirk.at/Perg - BezirksRundSchau

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Perg und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.