Winterreise in die Türkei und zurück – auf den Spuren des Apostels Paulus

Leider hatte ich gestern nicht eine Minute die Gelegenheit, den Reisebericht zu vervollständigen: Bei strömendem Regen wird die Reisegruppe angetrieben, pünktlich um 8 Uhr mit gepackten Koffern reisefertig zu sein. Das Ziel hieße Perge, die antike Stadt, in der Paulus einst durch die griechischen Tore geschritten ist. Nicht nur dem Reiseleiter graut vor der Schlammschlacht und er entschließt sich zu einer Stadtrundfahrt, die 2 Stunden im Stau verläuft, bis wir endlich im Schmuckgeschäft landen. Die VerkäuferInnen haben ziemlichen Druck, die Reisenden zu „betreuen“ um doch das eine oder andere Stück an die Frau zu bringen. Einige Damen kamen schon in der Absicht, einen Ring, eine Kette zu erwerben und freuten sich an den erstandenen Schmuckstücken. Anschließend wurden wir gleich im Ledergeschäft nach einer Modeschau zwischen den Regalen ausgesetzt. Kein Thema, die Lederqualität ist großartig, die Preise nach sehr langem Verhandeln durchaus bezahlbar. Daher kauften auch zahlreiche Damen und Herren Jacken und Mäntel. Nach einer biblisch gegrillten Forelle hat sich die Sonne erbarmt, die Luft annehmbar erwärmt und wir erreichen endlich Perge, diesmal wirklich. Diese Hafen- und Hauptstadt Pamphyliens, weit weg vom Meer muss in biblischer Zeit ein Juwel gewesen sein: Viele Geschäfte in gedeckten Arkadengängen, Brunnenhäuser und ein Wasserlauf durch die ganze Stadt, dazwischen Gärten, öffentliche Gebäude, Stadion und Theater – hier hätten wir uns wohl gefühlt! Paulus muss hier interessierte Menschen angetroffen haben. In den folgenden Jahren, eher Jahrhunderten wurde eine dreischiffige Basilika gebaut und genützt. Allerdings wurde Perge ab dem 7. Jahrhundert mehr und mehr verlassen und die Menschen siedelten mehr im späteren Antalya. Ein Erdbeben zerstörte Perge, Erde deckte die Stadt zu und erhielt sie für die Archäologen.
Dem langen Tag folgte eine sehr kurze Nacht, der Buschauffeur brachte uns zu überaus früher Stunde zum Flughafen, das Charterflugzeug nach Wien. Nachdem meine Gedanken wieder ein wenig geordnet sind, kann ich Bilder und Bericht an die interessierten Leser weitergeben.
Und falls jemand irgendwann während des Jahres Zeit hat, ist es sehr zu empfehlen, eine Reise in die Türkei anzutreten und diese herrlichen historischen und modernen Stätten und Städte zu sehen. Man muss ja nicht alle Kalt- und Schlechtwetterfronten mitbuchen!