Corona-Krise
Perg rechnet mit Einnahmenausfall von zwei Millionen Euro
Die Corona-Krise trifft auch die Gemeinden hart. Wie stark, zeigt ein Blick auf die erwarteten Einnahmenausfälle der Bezirkshauptstadt Perg.
PERG. "Meine Einschätzung: Heuer werden es 1,2 Millionen Euro sein und 2021 zwischen 500.000 und 800.000 Euro. Wir sollten mit einer Delle von zwei Millionen Euro davonkommen", sagte Bürgermeister Anton Froschauer (VP) bei der Gemeinderatssitzung am 14. Juli. Die Situation sei "sehr ernst, aber nicht dramatisch". Nachsatz: "Wir werden es gemeinsam bewältigen."
Unterschiedliche Prognosen
Ein Blick auf die Gemeinde-Einnahmen zeigt: Die größten Brocken stellen Ertragsanteile und Kommunalsteuer dar. Perg hätte heuer laut Voranschlag 7,7 Millionen Euro an Geldern aus dem Finanzausgleich und 5,4 Millionen Euro von den Betrieben erwartet. Hinzu kommen Miet- und Pachteinnahmen sowie Einkünfte aus Hallenbad, Bezirkssporthalle, Parkplätzen sowie durch die Lustbarkeitsabgabe. Man gehe heuer von etwa minus 10 Prozent bei den Einnahmen aus, sagte Michaela Trauner, Leiterin der Finanzabteilung der Stadt. Aber: Die Prognosen gehen derzeit noch weit auseinander, was eine große Schwankungsbreite zur Folge hat. So ist laut Gemeinde-Berechnungen ein Einnahmen-Minus zwischen 890.000 bis 2,1 Millionen Euro für 2020 denkbar.
Von "zu wenig validem Zahlenmaterial" sprach der Bürgermeister. Deshalb entschied der Gemeinderat einstimmig, den Nachtragsvoranschlag erst bei der Sitzung am 15. September zu beschließen. Die Gemeindeaufsicht hätte dem Vorgehen zugestimmt.
Fehlendes Geld aufbringen
Auch auf die mögliche Aufbringung fehlender Geldmittel wurde eingegangen. Eine haushaltswirtschaftliche Sperre gilt bis 30. September. Nicht dringend erforderliche Maßnahmen und Investitionen könnten gekürzt oder verschoben werden. Eingespart werden könnte bei Veranstaltungen und Betriebskosten. Rücklagen könnten aufgelöst und Darlehen aufgenommen werden.
Geld aus Gemeindepaket
Mit dem Kommunalinvestitionsgesetz sollen Einnahmenausfälle der Gemeinden abgefedert und Investitionsanreize ausgelöst werden. Für Perg stehen etwa 900.000 Euro zur Co-Finanzierung von Projekten bereit. Der Bund übernimmt für bestimmte Investitionen und Instandhaltungen maximal 50 Prozent der Kosten. Froschauer: "Wir sind in der Lage, das zu leisten. Es geht bei dem Paket nicht darum, Löcher im bestehenden Haushalt zu stopfen." Er betonte: Es sei nötig, sparsam zu wirtschaften und Arbeitsplätze zu sichern.
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