Streuobstwiesen müssen gepflelgt werden - Land fördert
WALDHAUSEN. „Streuobstwiesen müssen gepflegt und erhalten werden“, ist nicht nur Ortsbauernobmann Franz Leitner überzeugt. Damit diese regionalen Obstsorten erhalten und wieder gepflanzt werden, unterstützt das Land Oberösterreich die Landwirte mit dem Förderprogramm „Naturaktives Oberösterreich“.
Die Ortsbauernschaft Waldhausen lädt am Samstag, 25. Februar, Ernst Junger von der Biobaumschule Junger in Dorf ein. Von 10 bis 12 Uhr im Gasthaus Hader und am Nachmittag von 14 bis 17 Uhr Uhr auf dem Biohof Leitner, vulgo Tradtner, Sattlgai 8, 4391 Waldhausen wird man viel Wissenswertes in Theorie und Praxis erfahren. „Ob Förderung des Fruchtansatzes oder Holzverjüngung, der richtige Schnitt ist entscheidend. Ernst Junger zeigt, wie durch Veredeln Hofsorten erhalten werden können. Dazu gibt es Informationen zur Bedeutung der Streuobstwiesen für Natur und Kulturlandschaft sowie zu den Förderungsmöglichkeiten“, informiert Franz Gassner.
Streuobstwiesen zählen nicht nur zu den artenreichsten Lebensräumen Österreichs, sie beherbergen auch einen großen Schatz an Obstsorten. Über 3.000 verschiede Apfelsorten gibt es in Mitteleuropa, viele von ihnen findet man nur in Streuobstwiesen.
Alte, regionstypische Obstsorten kommen mit den klimatischen Bedingungen am Standort bestens zurecht und können ein hohes Alter mit vollem Ertrag erreichen. Sie bieten eine geschmackliche Vielfalt beinahe über das ganze Jahr. Da gibt es vom frühreifen Naschobst bis hin zu Lagerobst und Wirtschaftsobst ein breites Angebot. Die Früchte lassen sich vielfältig verarbeiten, Saft, Most, Essig, Marmelade, Kompott, Trockenfrüchte u. v. m. Viele der alten Apfelsorten können auch von Allergikern problemlos gegessen werden.
Die Streuobstwiese bietet einen wertvollen Lebensraum und Rückzugsort für viele Tiere. Alte und junge Bäume, verschiedene Blühzeitpunkte und verschiedene Licht- und Schattenverhältnisse sind maßgeblich dafür. Durch Veredeln und Kultivierung haben sich im Laufe der Zeit standortangepasste Obstsorten entwickelt. Damit diese regionalen Obstsorten erhalten und wieder gepflanzt werden, unterstützt das Land Oberösterreich die Landwirte mit dem Förderprogramm „Naturaktives Oberösterreich“.
Drei regionaltypische alte Apfelsorten im Mühlviertel sind: der (Rheinische) Bohnapfel (späte Wirtschaftsapfelsorte); Berner Rosenapfel (Tafelobst - auch für höhere Lagen) und Kronprinz Rudolf (robuste Tafelobstsorte auch für höhere Lagen. Alter bis zu 100 (tlw. 150 Jahre) ertragsfähig. Beim Obstbaumpflanzen investiert man für mehrere Generationen.
Die Naturschutzabteilung des Landes OÖ. fördert die Obstbaumpflanzung von Halb- und Hochstämmen auf gewidmeten Grünlandflächen mit bis zu € 20,00 pro "seltenen" Obstbaum (max. Nettokosten). Derzeit werden ca. 450 alte Obstsorten (Äpfel, Birnen, Zwetschken, Kirschen, Marillen, Pfirsiche, Kriecherl und Walnüsse) von der Naturschutzabteilung des Landes OÖ. gefördert. Antrag, Lageplan und Rechnungskopie sind nach der Obstbaumpflanzung beim Land einzureichen (Abwicklung dieser Fördermaßnahmen durch meine Person). Durch die Pflanzung von Hochstämmen kann unser regionstypisches Landschaftsbild erhalten werden. Neben der Nutzbarkeit des Obstes als Frisch- oder Verarbeitungsprodukte (Säfte, Marmelde, Most, Edelbrand, Liköre, etc) entsteht ein wertvoller Lebensraum für Mensch und Natur.
Teilnahmegebühr: 20,00 € inkl. Unterlagen.
Anmeldung erforderlich: Franz Leitner, 0664/5912426 oder franz.leitner@ooe.gv.at
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.