Gabauer sperrt zu: "Es tut mir sehr weh"
Umbruch in Katsdorf: Gabauer sperrt zu – Schule ist ab 2017 weg
KATSDORF. Das Papierfach- und Spielwarengeschäft von Gisela Gabauer sperrt zu. "Wahrscheinlich Ende November", so Gabauer. "Ich habe lange nachgedacht und es tut mir sehr weh, ich bin mit Katsdorf sehr verbunden. Das Geschäft ist aber dermaßen zurückgegangen, dass wir schließen müssen. Jetzt habe ich die Chance, dass ich die Mitarbeiterinnen nach Gallneukirchen mitnehme, weil es dort zwei Pensionierungen gibt." Viele Katsdorfer würden in Linz arbeiten und gleich dort einkaufen. Dazu kommt, dass die Landwirtschaftsschule (LWS) ab Sommer 2017 als Abnehmer wegfällt. Gabauer, die drei Geschäfte in Gallneukirchen betreibt, dankt Kunden, Schule, Kindergarten und Gemeinde.
Bedauern über den Abgang
Vizebürgermeister Wolfgang Greil (VP) bedauert den Abgang. Man müsse sich aber auch selbst an der Nase nehmen: "Wenn die Leute das Angebot nicht in Anspruch nehmen, wird es schwierig. Ich möchte nicht wissen, wie viele online bestellen." Diese Entwicklung gäbe es nicht nur in Katsdorf. Stefan Binder, SP, sieht nun auch andere Betriebe im Nachteil: "Für bestehende Geschäfte ist das schlecht, da denken sich viele: Da fahre ich gleich nach Gallneukirchen oder Unterweitersdorf." Binder hofft auf neue Gewerbetreibende am LWS-Areal. In Katsdorf ist zurzeit ein Umbruch spürbar: 2014 sperrte das Seminarhotel Mader zu. Der nächste Abgang betrifft die LWS: Im Juli 2017 ist Schluss, dann gehts ins AgrarBildungsZentrum Hagenberg. Das Gasthaus Fischill steht zum Verkauf. Laut Greil "zeichnet sich eine gute Lösung ab".
"Nicht so, dass alles bergab geht"
"Es ist aber nicht so, dass alles bergab geht", sagt Martina Eigner, Grüne. So hätte das kleine Restaurant Gründling die Gastro-Szene aufgewertet. Auch City-Print ist gewachsen und übersiedelt. Adeg wird zum Unimarkt. Greil verweist darauf, dass es in Katsdorf rund 130 Unternehmen gibt. Der Großteil seien Ein-Personen-Unternehmen, die von zu Hause arbeiten. Was die Nachnutzung der LWS betrifft, so drängt die Zeit. Die Gemeinde will Vierkanthof und umliegende Flächen ankaufen. "Wir sind nach wie vor in Verhandlungen", so Greil. Bis Juli 2017 müsse es eine Entscheidung geben. Hineinkommen sollen Gemeindeamt, Wohngruppe für Menschen mit Beeinträchtigung, Musikprobenraum, Veranstaltungssaal, Hofladen, Wohnungen sowie Start-Ups. Laut Greil gibt es einen Interessenten für Kaffeehaus und Bäckerei. Bürgermeister Ernst Lehner (VP): "Insgesamt ist die Schließung der Schule ein schwerer Schlag, aber man muss das Beste aus der Situation machen. Wir wollten die Bauernkammer, die Bauernschaft hat sich aber anders entschieden."
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