Nach Fundamentfund: Denkmalamt prüft erneut beim Wohnprojekt "Bergkristall"

Nur einen halben Meter tief unter der Erde stieß der Bagger auf bislang unbekannte Betonstrukturen. Weitergegraben wurde bisher nicht.
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  • hochgeladen von Eckhart Herbe

ST. GEORGEN/GUSEN (eh). Die erste Etappe des im Vorfeld umstrittenen großen Wohnbauprojektes im ehemaligen Eingangsbereich des unterirdischen Flugzeugwerks "Bergkristall" geht mit großen Schritten der Fertigstellung entgegen. Für die geplante weitere Bebauung des Geländes in Richtung Ortszentrum stehen die Signale derzeit aber wieder auf Rot. Unbekannte Betonstrukturen sind bei einer Probegrabung aufgetaucht. Konkret stieß bereits im Mai ein Bagger im Bereich zwischen Bahnhofstraße und jenem Grundstück, das künftig als kleiner Park einen Puffer zwischen neuem Wohngebiet und dem derzeitigen Stollenzugang bilden soll, in weniger als einem halben Meter Tiefe auf Beton. Betrachtet man Luftaufnahmen aus der Zeit um 1945, so verwundert das nicht. Auch ältere St. Georgener bestätigen, dass sich genau dort der Haupteingang zu "Bergkristall", in das sogar mehrere Bahngeleise führten, befand. Dieser wurde, wie auch andere Teile des Stollensystems, nach dem Krieg zuerst als Betonröhre durch Sandabbau freigelegt und in den 1980ern demoliert. Nach offizieller Lesart wäre danach eben ein Teil des Betonbruchs beim Einebnen des Geländes vergraben worden, sonst sei dort nichts Bedeutsames vorhanden. Dass man sich mit dieser Darstellung auch bei den Behörden nicht wirklich wohlfühlt, beweist der Umstand, dass nun das Bundesdenkmalamt erneut prüfen wird. "Sollte man dort neue Fundamente oder andere bisher unbekannte Strukturen finden, dann ist eine Bebauung natürlich infrage gestellt", gibt sich Bürgermeister Erich Wahl zurückhaltend.

Weitere Spekulationen

Nicht verstummen wollen auch Gerüchte über eine bislang unentdeckte zweite Stollenebene. Zum einen weisen Zeitzeugenberichte, Fotos und ein offizielles Ministeriumsgutachten aus den 1970ern, in dem "Bergkristall" geologisch als mögliches Endlager für das AKW Zwentendorf untersucht wurde, auf eine bis zu dreifach so große Ausdehnung der Anlage hin. Zum anderen blocken zuständige Behörden Anfragen zum Stollensystem mit ungewohnter Heftigkeit ab. Strenge Zutrittssperren inklusive Strafandrohung wie beim Gelände hinter dem Schützenheim, wo aber nach offizieller Aussage ohnehin nichts historisch Bedeutsames, sondern nur ein einfacher Unterstand entdeckt wurde, tragen wenig dazu bei, die Spekulationen in St. Georgen zu beenden.

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