Hochwasserschutz eröffnet: Aus Problemzone wurde Naherholungsgebiet

Pfarrer Franz Wöckinger segnete das Flußbauprojekt im Rahmen der gemeinsamen Besichtigung mit den Ehrengästen, v.l. Bgm. Christian Aufreiter (Langenstein), Bgm. Erich Wahl (St.Georgen), NR Nikolaus Prinz, LR Reinhard Entholzer, Bgm. Hilde Prandner (Luftenberg), Franz Gillinger (Direktion Umwelt-& Wasserwirtschaft Land OÖ), LR Elmar Podgorschek, Andreas Warnecke (Planer)
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  • Pfarrer Franz Wöckinger segnete das Flußbauprojekt im Rahmen der gemeinsamen Besichtigung mit den Ehrengästen, v.l. Bgm. Christian Aufreiter (Langenstein), Bgm. Erich Wahl (St.Georgen), NR Nikolaus Prinz, LR Reinhard Entholzer, Bgm. Hilde Prandner (Luftenberg), Franz Gillinger (Direktion Umwelt-& Wasserwirtschaft Land OÖ), LR Elmar Podgorschek, Andreas Warnecke (Planer)
  • hochgeladen von Eckhart Herbe

St.Georgen/Gusen. Nach 15 Monaten wurde eines der größten Bauprojekte in der Ortsgeschichte nun fertiggestellt und mit einem Festakt am Sonntag eröffnet. Mit einer Investition von acht Millionen Euro sind ein umfassender Hochwasserschutz, die gleichzeitige Renaturierung der Gusen und ein attraktives Naherholungsgebiet sehr attraktiv realisiert worden.

Eine kleine Bewährungsprobe hat die "neue Gusen" schon bestanden - die Starkregenereignisse der letzten Woche im Einzugsgebiet haben zur Begeisterung vieler Kinder im renaturierten Flussbett bereits eine Schwemmholz- Abenteuerlandschaft geschaffen. Alle neuen Flussbaumaßnahmen haben sich bestens bewährt. Der Schaden durch die Überflutungen 2002 und 2013 war hingegen im Ort enorm. Rund 110 Gebäude wurden teils schwer beschädigt und Infrastruktur zerstört. Am Marktplatz stand das Wasser im Jahr 2002 einen Meter hoch. Zwar bestand schon seit 1906 im Ortsgebiet eine Hochwasserverbauung, doch diese war nach überholten, aber bis in die 1980er-Jahre verbreiteten Vorstellungen gestaltet: Kanalisierung, Begradigung, ein Korsett für den Fluss, der immer wieder verklauste, durch Sedimentablagerungen zunehmend an Fassungsvolumen verlor und biologisch verödete. "Unser Ziel war, der Natur den Fluss zurückzugeben und für die Menschen nach modernsten Erkenntnissen Sicherheit und ein Naherholungsgebiet zu schaffen", waren sich die Festredner einig.

Gewaltige Erdbewegungen
Das ist in St. Georgen definitiv gelungen, wobei der Aufwand dafür enorm war. Auf rund eineinhalb Kilometern Länge wurden 177.000 Kubikmeter Erde bewegt, 22.000 Tonnen Stein verbaut, drei Brücken, über ein Kilometer neue Wasserleitungen und dreieinhalb Kilometer neue Kanäle errichtet. Dazu drohte der Bahndamm nahe der ÖBB-Haltestelle abzurutschen, was eine teure, sehr aufwändige Fundamentsicherung nötig machte. Beim bisherigen Hochwasser-Nadelöhr, der Wimmingerbrücke und der danebenliegenden denkmalgeschützten Schleppbahnbrücke musste sogar ein Umgehungskanal gebaut werden, um einen Rückstau zu vermeiden. Über große Teile der Strecke ist die Gusen nun 20 Meter breiter, hat Inseln, Buchten und Kiesbänke und bietet damit Fischen, Vögeln und vielen anderen Tieren Versteck- und Brutmöglichkeiten. Ideal für Spaziergänger und Jogger: Von der Wimmingerbrücke ist nun mit einigen ganz kurzen Unterbrechungen ein rund 3 Kilometer langer durchgehender Weg am Fluss geschaffen worden, der fast bis zur Knollmühle reicht. Sport und Naturgenuss lassen sich so ideal verbinden.

Spielplatz am Wasser
Besondere Freude haben die St. Georgener Kinder: Für sie nach der zwei Jahren Baustelle wieder ein wunderschön gelegener neuer Spielplatz entstanden, der alle Stückerl spielt und mit mehreren flachen Kiesbänken direkt an der Gusen ideale Gelegenheit zum Plantschen und Dammbauen bietet. "Wieder am und im Wasser wie damals in der eigenen Kindheit spielen" - im Charme dieses Bildes waren sich Bürgermeister Erich Wahl und die Landesräte Elmar Podgorschek (FP) und Reinhard Entholzer (SP) einig. Der blaue Wasserbau- und Sicherheitslandesrat und der rote Bürgermeister fanden im Übrigen noch eine parteiübergreifende Gemeinsamkeit: Beide outeten sich, in ihrer Lausbubenzeit so manche Forelle ganz ohne Anglerlizenz erbeutet und anschließend gegrillt zu haben. Zum ihrem Glück keine Munition für Politkonkurrenten - diese Eingriffe in fremde Jagdrechte sind schon lange verjährt...

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