Prälat Rudolf Zinnhobler verstorben

Rudolf Zinnhobler | Foto: Bernhard Kagerer
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LINZ, SAXEN. GREIN. Der emeritierte Professor für Kirchengeschichte und ehemalige Direktor des Linzer Diözesanarchivs, Prälat Rudolf Zinnhobler ist am 9. März 2016 im 86. Lebensjahr in Linz verstorben. Erste Stellungnahmen von Bischof Maximilian Aichern und Rektor Franz Gruber zum Tod von Zinnhobler:

Bischof Aichern: „Univ.-Prof. Dr. Rudolf Zinnhobler war jahrzehntelang der Kirchenhistoriker der Diözese Linz und hat gemeinsam mit seinen MitarbeiterInnen wichtige Abschnitte der diözesanen Kirchengeschichte aufgearbeitet: die Zeit von Bischof Franz Joseph Rudigier und den Bau des Neuen Domes, das kirchliche Leben im Ersten Weltkrieg, in der Zwischenkriegszeit und im Zweiten Weltkrieg, die Zeiten des Wiederaufbaus danach sowie das Zweite Vatikanischen Konzil und seine Folgerungen. Er hat es verstanden, sowohl bei den Theologiestudierenden als auch durch Veröffentlichungen und bei Vorträgen das Interesse für Kirchengeschichte zu wecken. Seine Arbeit stand unter dem Motto: ‚Nichts stirbt, was in der Erinnerung lebendig bleibt!‘“

Univ.-Prof. Franz Gruber, Rektor der Katholischen Privat-Universität Linz: „Professor Zinnhoblers Tod bedeutet für die KU Linz den Verlust eines ihrer bedeutendsten Universitätsprofessoren der Zeit nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil. Zinnhobler war ein im deutschsprachigen Raum höchst renommierter Kirchengeschichtler, im Besonderen aber auch ein herausragender Kenner und Erforscher der Linzer Diözesangeschichte. Mit dem im vergangenen Jahr verstorbenen Prof. Wilhelm Zauner zählte er zu den ‚Architekten‘ der Katholisch-Theologischen Hochschule päpstlichen Rechts in den 1970er- und 1980er-Jahren. Ein besonderes Anliegen war Zinnhobler die Theologisch-praktische Quartalschrift, deren Chefredakteur er über viele Jahre war. Bis zu seinem Tod arbeitete er als Rezensent und Autor für die Quartalschrift. Als Rektor danke ich Rudolf Zinnhobler für sein großes Wirken und für seine tiefe Verbundenheit mit der KU Linz. Wir werden sein geistiges Erbe und sein Engagement für eine der geschichtlichen Wahrheit verpflichtete Kirche weitertragen."

Nach Priesterweihe Kooperator in Grein

Rudolf Zinnhobler wurde am 18. Februar 1931 in Buchkirchen bei Wels geboren. Nach der Matura 1951 folgte das Studium der Theologie in Linz. Am 29. Juni 1955 wurde er im Mariendom Linz zum Priester geweiht. Anschließend war er zunächst Kooperator in Grein und von 1956 bis 1958 in Mondsee.

1957 promovierte er zum Dr. theol. an der Universität Graz. Von 1957 bis 1964 studierte er Germanistik und Anglistik an den Universitäten Wien, London, Graz und Innsbruck (Mag. phil.) und erlangte die Lehrbefähigung für höhere Schulen. Am Bischöflichen Gymnasium Petrinum unterrichtete er von 1964 bis 1976 Deutsch und Englisch. Zugleich habilitierte er sich 1968 im Fach Kirchengeschichte an der Theologischen Fakultät der Universität Graz und erhielt Lehraufträge an den Universitäten in Graz, Innsbruck und Salzburg. Zudem übernahm er ab 1968 einen Lehrauftrag an der Pädagogischen Akademie der Diözese Linz (heute: Private Pädagogische Hochschule der Diözese Linz).
1969 wurde Dr. Rudolf Zinnhobler zum ordentlichen Professor für Kirchengeschichte und Dozent für Patrologie, ab 1970 zum o. Professor für Kirchengeschichte des Mittelalters und der Neuzeit an der damaligen Linzer Philosophisch-Theologischen Diözesanlehranstalt ernannt. Von 1973 bis zu seiner Emeritierung 1996 war er Vorstand des Instituts für Patrologie, Kirchen- und Diözesangeschichte an der Katholisch-Theologischen Hochschule (heute: Katholische Privat-Universität Linz), wobei es sein Anliegen war, historisch interessierte Studierende zur wissenschaftlichen Arbeit anzuregen und zu unterstützen. Zusätzlich übernahm er von 1973 bis 1999 auch die Funktion des Direktors des Diözesanarchivs Linz.
Für die Jahre 1974 bis 1976 wurde Prälat Zinnhobler zum Dekan der Katholisch-Theologischen Hochschule Linz gewählt. In dieser Zeit erfolgte auch durch seinen Einsatz deren Erhebung in den Rang einer Theologischen Fakultät päpstlichen Rechts durch den Vatikan.

Zahlreiche Aufgaben

Zu seinen zahlreichen Aufgaben gehörten unter anderen: Mitglied der Prüfungskommission für das Lehramt aus Religion an allgemeinbildenden höheren Schulen (1969 – 1983), Mitglied der Theologischen Kommission Österreichs (1971 – 1981), Vorstandsmitglied des OÖ. Musealvereines (ab 1977). Er war von 1981 bis 2000 Chefredakteur der Publikationsreihe „Neues Archiv für die Geschichte der Diözese Linz“ und von 1982 bis 1994 in der Redaktion der „Theologisch-praktischen Quartalschrift“, davon 1983 bis 1992 als deren engagierter Chefredakteur.
Er arbeitete nicht nur in der theologischen Erwachsenenbildung und diözesanen Priesterfortbildung mit, sondern wurde auch als kirchenhistorischer Experte in die Gestaltung vieler oberösterreichischer Landesausstellungen und Ausstellungen einbezogen. Seine vielen anerkannten Publikationen wurden durch eine umfangreiche Vortragstätigkeit im In- und Ausland ergänzt.

Seelsorgeaushilfe in Saxen geleistet

Neben der wissenschaftlichen Tätigkeit übernahm Prälat Zinnhobler aber auch etliche Seelsorgeaushilfen (z. B. in Holzhausen, Kronstorf, Peterskirchen, Saxen, Uttendorf-Helpfau, bei den Oblatinnen des hl. Franz von Sales in Linz sowie in der Pfarre Linz-St. Konrad).

Sein akademisches und pastorales Wirken wurde vielfach bedankt und ausgezeichnet, etwa durch die Ernennung zum tit. a. o. Universitätsprofessor (1974), zum Päpstlichen Ehrenkaplan (Monsignore, 1983), zum tit. o. Universitätsprofessor (1984) und zum Päpstlichen Ehrenprälaten (1997). An anderen Ehrungen bzw. Preisen seien angeführt: Silbernes Ehrenzeichen des Landes Oberösterreich (1982), Kulturpreis des Landes Oberösterreich für Geisteswissenschaft (1991), Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse (1994), Geistlicher Rat des Bistums Passau (1996), Kulturmedaille des Landes Oberösterreich (1999).

Seit 2014 wohnte em. Univ.-Prof. Prälat Dr. Rudolf Zinnhobler im Alten- und Pflegeheim Rudigier der Kreuzschwestern in Linz.

Für den Verstorbenen wird am Montag, 14. März 2016 um 19.00 Uhr in der Pfarrkirche Linz-St. Konrad (Froschberg) gebetet, wo er ab 18.00 Uhr aufgebahrt ist.

Der Begräbnisgottesdienst wird am Dienstag, 15. März 2016 um 14.00 Uhr in der Pfarrkirche Linz-St. Konrad gefeiert. Anschließend erfolgt die Beisetzung im Priestergrab auf dem St.-Barbara-Friedhof in Linz.

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