Wolf sorgt in Bad Kreuzen für Aufregung
Das Tier hatte zuvor ein Huhn gerissen und ließ sich selbst von heranfahrendem Auto nicht vertreiben
BAD KREUZEN. Aufregung in Bad Kreuzen: Wie die Fotos belegen, hat ein sehr wohlgenährter Wolf nahe eines landwirtschaftlichen Anwesens in Bad Kreuzen, Bezirk Perg, ein Huhn gerissen. Das Tier zeigte keine Scheu vor Menschen und ließ sich auch durch ein auf ihn zufahrendes Auto nicht vertreiben. Das Tier beschnupperte sogar eine Katze. Ein außergewöhnliches Verhalten, wie Jagdexperten sagen. Für sie ist auch ein Rätsel, warum das Tier derart wohlgenährt ist. Auf den Fotos zeigt der Wolf das, was man beim Menschen einen ordentlichen Bierbauch nennen würde. Ein Jäger schlägt ob dieses Verhaltens Alarm: „Der Wolf muss in unserer Kulturlandschaft bejagt werden, damit er sein natürliches scheues Verhalten wieder erlernt. Dass er sich in die Nähe von Höfen wagt, entspricht nicht dem natürlichen Verhalten eines Wolfes. Der Wolf ist ein Raubtier und es muss erst etwas passieren, bevor die Politik reagiert. Was wäre gewesen, wenn ein Kind auf den Wolf getroffen wäre?"
Wolfsbeauftragter erstaunt
Jagdleiter Josef Brandstötter von der Jagdgesellschaft Bad Kreuzen sagt: "Ein Jäger hat ihn 20 bis 25 Minuten beobachtet und fotografiert. Danach ist der Wolf wieder im Gebüsch verschwunden." Bereits vor rund einem Jahr wurde in Bad Kreuzen ein Wolf gesichtet – zumindest vermutete man, dass es sich um einen handelt.
Das Verhalten des Tieres sorgt auch bei Georg Rauer für Staunen. Der Wolfsbeauftragte traf sich am Mittwoch vor Ort mit Jagdleiter Brandstötter. "Es ist unklar, wo das Tier herkommt. Das Verhalten war außergewöhnlich und entspricht überhaupt nicht der Norm. Es ist schwer zu glauben, dass es sich um einen in der Natur aufgewachsenen Wolf handelt. Wenn er sich weiter so verhält, kann er nicht lange unbemerkt bleiben", sagt Rauer.
DNA-Probe wurde genommen
Die Federn des gerissenen Huhns wurden eingesammelt, um eine DNA-Probe zu nehmen. Diese könnte Aufschluss über die Herkunft des Wolfes geben. Zum Beispiel könne man dann ausschließen, ob es sich um einen Jungwolf vom Truppenübungsplatz handle und eventuell die Population feststellen. Eine trächtige Wölfin ist es sicher nicht. "Diese sind im März und April trächtig, dieser Wolf ist einfach wohlgenährt", sagt Rauer. Bei einer Begegnung sei es wichtig, den Wolf nicht herauszufordern und nicht auf ihn zuzugehen.
5 Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.