„Aussagen schädigen den Standort Perg“
PERG. VP-Bürgermeister Anton Froschauer wehrt sich gegen Aussagen zu Wohnoase und Stadthaus Perg.
BezirksRundschau: Vizebürgermeister Michael Harrucksteiner bezifferte im BezirksRundschau-Interview die maximale Ausfallshaftung der Stadt für die Wohnoase mit 350.000 Euro. Sie sagen, der Betrag stimmt nicht?
Froschauer: Wir übernehmen die Haftung für 50 Prozent der Miete und 50 Prozent der Betreuungspauschale für neun Wohnungen. Im schlimmsten Fall, wenn in drei Jahren keine einzige Wohnung an Perger vermietet ist, reden wir hier von zirka 170.000/180.000 Euro.
Warum übernimmt die Stadt überhaupt die Haftung für das Projekt Wohnoase?
Beim Betreubaren Wohnen ist es so, dass die Standortgemeinde das Grundstück zur Verfügung stellt. Das haben wir auch in Perg beim Betreubaren Wohnen neben dem Seniorium so gemacht. Rechne ich den Grundstückspreis für 2000 Quadratmeter, bin ich über der Summe der Haftung für die Wohnoase drüber. Beim Betreuten Wohnen in der Wohnoase wurde kein Grund zur Verfügung gestellt und deshalb die Haftung übernomen, um dem Eigentümer mehr Sicherheit zu bieten. Und: Mit Pflegestufe 3 kostet die Wohnoase nicht mehr als eine normale Wohnung.
Wie sieht die finanzielle Situation beim Stadthaus aus?
Es gibt nur eine vorläufige Zahl, noch keine Endabrechnung: Knappe 4,7 Millionen Euro, aber mit Durchlaufposten wie Sonderausstattung, die vom Wohnungs- oder Geschäftseigentümer übernommen wird, also nicht von uns zu tragen ist. Die Rückzahlungen werden sich gegen 30 Jahre bewegen. Aber vom Budget der Stadt geht da gar nichts rein. Und für Sanierungen werden Rücklagen gebildet. Der Verein zur Förderung der Infrastruktur ist autark. Der VFI und die Stadt haben getrennte Budgets, wie zum Beispiel das E-Werk und die Stadt.
Eine Sanierung des Finanzamtsgebäudes war kein Thema?
Nein, wir haben nicht aus Jux und Tollerei neu gebaut. Sanieren war keine Glaubensfrage, das wurde alles zuvor genau geprüft. Auch mit viel Geld hätten wir es nicht sinnvoll renovieren können. Wir haben rund 900 Quadratmeter vermietbare Flächen. Vorher waren es 1340 Quadratmeter, dafür haben wir jetzt die doppelten Einnahmen. Und mit Geschäften wie Kroboth und Bogart haben wir Frequenzbringer. Die Aussagen von Vizebürgermeister Michael Harrucksteiner schädigen den Standort Perg.
Im Anhang der Vertrag betreffend die Ausfallshaftung der Stadt Perg für die Wohnoase plus der Nachtrag dazu aus der Juli-Gemeinderatssitzung. Zur Verfügung gestellt vom Stadtamt Perg.
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