Perg: "Da bin ich lästig in der Fraktion"
BezirksRundschau lud ins Pfarrheim zu einer Diskussion über die Zukunft der Stadt Perg.
PERG. "Es wird gute Arbeit geleistet, es gibt aber auch Anregungen, wie es noch besser werden kann", brachte es Walter Peer von Communalp auf den Punkt. Der Gemeindeentwicklungs-Spezialist und die BezirksRundschau prüften Perg Ende des Vorjahres in Form einer großen schriftlichen Befragung auf Herz und Nieren. Die Ergebnisse von 359 ausgefüllten Fragebögen stellte Peer am vorigen Donnerstag im Pfarrheim Perg den Bürgern vor. Vertreter der Fraktionen diskutierten mit der Bevölkerung über Verbesserungsvorschläge.
Franz Schützeneder, VP, ist "dankbar für das positive Zeugnis". Aber: "Wir müssen in der Kinderbetreuung relativ rasch handeln", verweist er auf stark ansteigende Kinderzahl. Was Radwege betrifft: "Da bin ich lästig in der Fraktion, im Bereich ehemaliges Petschl-Areal, wo Jungfamilien einziehen: Dass Kinder sicher in die Schule kommen", so Schützeneder. Es gelte auch Grundstücke zu einem leistbarem Preis zur Verfügung zu stellen.
Vizebürgermeister Andreas Köstinger, FP, sieht Handlungsbedarf im Bereich Umwelt und Nachhaltigkeit: "Es gibt Pläne für Photovoltaik-Anlagen auf öffentlichen Gebäuden wie dem Kindergarten, es mangelt an Landesmitteln." Es sei viel vorhanden, was von den Befragten kritisiert werde. Bürger die bestimmte Anliegen haben, die behandelt werden sollen, können sich unter bauausschuss.perg@gmx.at oder umweltausschuss.perg@gmx.at melden, informiert Köstinger.
Viktoria Frühwirth, SP: "Perg ist eine Stadt mit Qualität und Niveau, es gibt Verbesserungsmöglichkeiten in den Bereichen leistbares Wohnen, Kinderbetreuung und Spielplätze. In Ausschüssen müssen je nach Budget Entscheidungen getroffen werden." Priorität hat für die SP-Parteichefin leistbares Wohnen.
Franz Baumann, Grüne, will einen Ausbau im Nahverkehr: "Es ist viel besser geworden, Perg fehlt aber im S-Bahn-Netz, z. B. kann ich am Abend von Linz nach einem Konzert nicht heimfahren." Auch das Radwegenetz sei unter Einbindung der Bevölkerung anzugehen. Zudem ortet er Kommunikationsbedarf, was in Perg schon vorhanden ist: "Wir können nicht zu viel sprechen."
"Junges Wohnen wird und muss ein Thema sein", sagt Bürgermeister Anton Froschauer (VP). So würden in den nächsten Jahren rund 500 Wohnungen neu auf den Markt kommen, diese gelte es leistbar zu machen. Froschauer verweist auf die Stadt-Umland-Kooperation mit Naarn, Schwertberg und Arbing: Diese soll Sicherheit für Fußgänger gewährleisten, Radwege sollen ausgebaut werden. Er sieht auch besseren Kommunikationsbedarf: So sei das Gründerzentrum das "Parade-TZ in Oberösterreich", das einzige mit einem dritten Bauteil in OÖ. Breitband: Im Stadtzentrum gebe es Glasfaser, "wir können damit Randgebiete wie Lanzenberg und Pergkirchen versorgen." Zum oft geäußerten Wunsch, Straßen zu sanieren: "Ab 2008 haben wir mehr als 7 Mio. Euro investiert. Wir haben 135 km Gemeindestraßen zu erhalten. Durch den enormen Zuzug sind wir gezwungen, auszubauen".
Anregungen aus dem Publikum
Aus dem Publikum kamen folgende Anregungen: So steht in der Früh bei der Volksschule eine Auto-Kolonne. Dabei gebe es eine Eltern-Haltestelle am Parkplatz Dirnbergerstraße. Ein leidiges Thema sind die Container-Standplätze. In Perg gibt es 51 davon. "Ich wäre glücklich, nur ein Drittel zu haben, das sollte reichen. Wir haben das modernste ASZ Österreichs, manche sagen Europas", so Froschauer.
Diskutiert wurde auch über Raser im Ortszentrum und die Verkehrssituation am Hauptplatz.
BezirksRundschau bleibt dran
Die BezirksRundschau wird an den Themen im Sinne der Aktion "Wir gestalten Gemeinde" dranbleiben. "Wir wollen nicht nur Berichterstatter, sondern auch Impulsgeber für die Entwicklung in der Gemeinde sein", sagt BezirksRundschau-Chefredakteur Thomas Winkler.
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