Offener Brief an die Sprecherin der Berglandmilch Maria Kitzler

Sehr geehrte Frau Kitzler!

Die Fam. Kurzmann in Bad Kreuzen führt einen Bauernhof, der aktuell von einem Milch-Liefervertrag abhängig ist, den die Berglandmilch leicht abschließen könnte. Warum ist das nicht möglich?

Mein Ansatzpunkt ist, dass die Familie etwas geschafft hat, was für viele andere Bauern Vorbild sein könnte. Eine Landwirtschaft dieser Größe im Vollerwerb zu führen und darüber hinaus in der Qualität der Produkte hohe Maßstäbe anzusetzen. Das in Bezug zur kulturellen bzw. sozialen Bedeutung dieser Vision gesetzt, macht es schmerzhaft zu sehen, dass kein Vertrag möglich ist.

Sie haben mit der Berglandmilch dabei aus meiner Sicht einen zweifachen Blickwinkel: den wirtschaftlichen und den genossenschaftlichen.

Der wirtschaftliche Standpunkt ist schnell erklärt: die Qualität stimmt bzw. wird regelmäßig kontrolliert und die Logistik der Berglandmilch führt 10 m an der Stalltür vorbei. Die Analyse des Controllers der Berglandmilch ist doch kurz und bündig und positiv?

Genossenschaftlich ist es etwas komplexer und vor allem schmerzhafter. Man spürt geradezu körperlich, wie diese am Menschen ausgerichtete Rechtsform politisch verformt wurde. Ist es nicht die Familie Kurzmann und die anderen Familien in ähnlichen Situationen, für die historisch Genossenschaften gegründet wurden? Die Familie Kurzmann hat zudem ihre Anteile nicht freiwillig aufgegeben, sondern sie wurden ihr gekündigt.

Letztlich ist zu sagen, dass eine Ablehnung eines Liefervertrages eher auf der wirtschaftlichen Seite zu argumentieren wäre, denn die Genossenschaft ist genau für Familien wie diese geschaffen worden. Sie dient auch dem Produzenten als Mensch bzw. der Gemeinschaft in der er lebt. Oder haben sich Genossenschaften heute überlebt und AGs formen sich daraus schrittweise?

Wie sieht Ihre Argumentation aus, um die Sache „Fam. Kurzmann“ zu erklären. Eine Erklärung müsste in einer Situation existenzieller Gefährdung möglich sein? Oder steht vor dem Untergang von Strukturen wie so oft nur Schweigen?

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Josef Breinesel, Grein

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