"Optimismus unter Jungunternehmern erhielt einen Dämpfer"
Die wirtschaftliche Stimmung unter Jungunternehmern sei nach wie vor hoch. "Aber wie lange noch?", fragt sich JW-Bezirksvorsitzender Markus Brandstetter.
BEZIRK PERG. „Unsere jungen Wirtschaftstreibenden sind mit hohen Erwartungen an die Bundesregierung in das Jahr 2018 gestartet. Mit dem Ende des ersten Halbjahres hat der Optimismus unter Österreichs Jungunternehmern einen Dämpfer erhalten“, sagt Junge Wirtschaft (JW)-Bezirksvorsitzender Markus Brandstetter.
Abgabenquote für Jungunternehmer zu hoch
Laut einer Umfrage des Market-Instituts würden rund zwei Drittel der befragten Jungunternehmer an eine positive gesamtwirtschaftliche Entwicklung Österreichs glauben, wobei acht Prozent weniger optimistisch sind als bei der letzten Umfrage vom Dezember. Auch die Bereitschaft, Mitarbeiter einzustellen, sei gesunken: Nur 30 Prozent können sich vorstellen, neues Personal einzustellen. Zu Beginn des Jahres waren es noch 41 Prozent. „Die hohe Abgabenquote ist hierbei ein großes Hindernis. Wir als Junge Wirtschaft appellieren an die Politik, die Abgabenquote auf 40 Prozent zu senken sowie die Körperschaftssteuer auf 20 Prozent zu reduzieren. Die neue Regierung hat so einiges versprochen, doch nun ist es höchste Zeit, dass nach den Worten auch Taten folgen“, so Brandstetter. Ein wesentlicher Hemmschuh seien auch die hohen Lohnnebenkosten, die zu den höchsten in Europa zählen.
Viele Bürokratische Hürden
„Unsere Jungunternehmer kämpfen sich schon lange genug durch den Bürokratiedschungel. Wenn Oberösterreichs Wirtschaft weiterhin gedeihen soll, muss sich etwas ändern. Jeder Unternehmer beginnt klein – doch wie soll man als Gründer wachsen, wenn man ständig vor Hürden steht? Unsere Jungunternehmer brauchen ihre Zeit und Energie, um sich voll und ganz auf ihren Betrieb zu konzentrieren“, verweist Brandstetter auf die Belastung der Unternehmer durch bürokratische Hürden.
Zugang zu alternativen Finanzierungsformen erleichtern
Die Investitionspläne von jungen Unternehmern seien zwar um 8 Prozent gesunken, bleiben mit 30 Prozent aber weiterhin auf hohem Niveau. „Wir brauchen in Österreich endlich effektive Impulse wie einen Beteiligungsfreibetrag von 100.000 Euro, um den Zugang zu Risikokapital zu erleichtern“, weiß Brandstetter. Denn: Bei privaten Investitionen in Unternehmen hinke Österreich im europäischen Vergleich weit hinterher, da wirksame steuerliche Anreize fehlen, um in den innovativen Unternehmernachwuchs zu investieren. Als Folge würden vielversprechende Start-ups am raschen Durchstarten in Österreich gehindert und damit ins Ausland gedrängt.
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