Transporteure gesucht
"Ich glaube, es gibt keinen Transporteur, der keine Mitarbeiter sucht", sagt Hubert Schlager.
BEZIRK PERG. Personalmangel und das leidige Thema Donaubrücke Mauthausen – diese beiden Aspekte machen den Transportfirmen in der Region besonders zu schaffen.
"Es ist sehr schwierig, qualifiziertes Personal, vor allem regional, zu bekommen. Ich glaube, es gibt keinen Transporteur, der keine Mitarbeiter sucht", sagt Hubert Schlager aus Saxen, Bezirkssprecher der Transporteure.
Vor allem die bürokratischen Hürden seien sehr hoch: Wer gewerblich Lkw fahren will, muss Kurs und Prüfung bei der Landesregierung ablegen. Außerdem handle es sich um einen der am meisten kontrollierten Berufe, Stichwort Digital-Tachos. Dabei gebe es auch Positives am Beruf: "Die Fahrer haben ein hohes Verantwortungsbewusstsein, können ihre Arbeit bis zu einem gewissen Grad selbst gestalten."
Mit ähnlichen Problemen hat Kleintransporteur Michael Hofstädter von der Firma Hofi's in Arbing zu kämpfen. Der Druck auf seine Mitarbeiter werde immer größer: "Wenn die Besteller einen Mausklick machen, hätten sie das Produkt gerne nach einer Stunde. Bei dem Druck und dem erhöhten Verkehrsaufkommen kannst du immer weniger Leute für den Job begeistern." Als Anreize gebe es intensive Schulungen, Fahrtechnik-Training sowie ein Personal-Coaching: Dort wird gelernt, wie der Arbeitsalltag am besten zu steuern ist. Dazu gehört auch das Umgehen mit Kritik.
"Große Veränderungen"
Von "großen Veränderungen in der Automobil-Branche" spricht Autozusteller Johannes Hödlmayr aus Schwertberg: "Stichwort Fahrweise, Antriebstechnik oder Nutzungsverhalten. Ein Wandel, dessen Folgen aktuell noch nicht in allen Konsequenzen vorhersehbar sind." Abzeichnen würden sich Konzentrationstendenzen am Markt, die sich auf Lieferanten auswirken. Der Preisdruck werde verschärft. „Wir versuchen, diesen Herausforderungen mit innovativen Logistik-Konzepten entgegenzutreten. Hier sei unsere Vision vom trimodalen Verkehr – also der intelligenten Verzahnung von Lkw, Bahn und Schiff – erwähnt. Mit der aktuellen Investition in fünf weitere Ganzzüge untermauern wir diesen strategischen Schwerpunkt".
Durch die mehrmonatige Totalsperre der Donaubrücke Mauthausen 2018 sehen die Transporteure eine große finanzielle Mehrbelastung auf ihre Betriebe zukommen. Umwege über Linz und Grein sind zu fahren, durch die Autobahn fällt Road-Pricing an.
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