Noch'n Gedicht
Start der Beitragsreihe zur Lyrik
Da der Lyrik, vor allem den gereimten Gedichten und all den Artverwandten meiner Meinung nach viel zu wenig Platz gegeben wird, zumindest im deutschsprachigen Raum, werde ich in kommender Zeit immer wieder ein kleines Gedicht veröffentlichen, sei es aus eigener Feder, oder wie beispielsweise bei meinem letzten Beitrag, aus einer fremden. Das Spektrum wird wohl bunt gemischt sein, also von der liedhaften Volksweise bis zu humorvollen Gedichten.
Heute präsentiere ich ihnen ein kleines Werk, dass von mir selbst verfasst ist. Ich darf sie auch nochmals darauf hinweisen, meinen vergangenen Beitrag "Volksweise aus dem Soistal bei Kirchberg an der Pielach" aufzurufen.
Arbeitsfreuden
(von Manuel Riegelbauer)
1. Ich dacht im abendlichen Schimmer,
die Arbeit schaff ich heute nimmer.
Das Antlitz voller Unbehagen,
denn stapelweise vor mir lagen,
Bücher, Listen, Ordner, Mappen.
Am liebsten würd ich sie verklappen,
weit draußen auf der weiten See,
dann bin ich das Zeug los, juchee!
2. Zur Befreiung aus der Arbeitsfessel,
erhob ich mich dann aus dem Sessel.
In Windeseile durch den Raum,
ging ich noch halb im Aktentraum.
Mappen, Ordner, Bücher, Listen,
alles rein in alte Kisten.
Diese dann gleich gut verschlossen,
Der Kram hat mich genug verdrossen.
3. Als dann der Schreibtisch leergefegt,
hab ich mich wieder hinbewegt.
Ich stutzte, es war ungewöhnlich,
der Schreibtisch ja so unpersönlich.
Und dann zu allem Überdruss,
überkommt mich noch im Überfluss,
Die Angst, mir könnt ja öde werden,
ohne die üblichen Beschwerden,
Über die sonst verhasste Arbeit,
da war doch bei mir immer Klarheit.
4. Doch siehe da, ich kann nicht ohne sie,
Ich hol die Kisten, freu mich drauf, und wie!
(Wien, Oktober 2019)
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