Hochzeiten im Pielachtal
Heiraten zu Corona-Zeiten
Wie erging es den Brautpaaren im Pielachtal und wie wurde gefeiert?
PIELACHTAL (ms). Der schönste Tag im Leben soll es werden, dementsprechend sind auch die Erwartungen und Ansprüche an den eigenen Hochzeitstag. Für viele Brautpaare ist eine Welt zusammengebrochen, als die schlimmen Nachrichten über die Maßnahmen wegen des Covid-19 kamen.
Nicht mit Mundschutz
Melanie Thier erzählt: "Wir sind mitten in der Planung für unsere Hochzeit mit Taufe im September. Es ist nervenzehrend und auch nur eine halbe Planung. Nichts ist fix, jeden Tag werden die Coronafälle beobachtet. Die Angst einer zweiten Welle macht es uns unmöglich sich auf etwas einzustellen. Auch die Ringe bleiben noch ohne Datum, das Risiko ist zu groß." Weiter erzählt sie, dass es eine Feier mit 70 Gästen werden soll und es ihr wichtig ist in ihrer Heimatgemeinde Ober-Grafendorf zu heiraten. "Wir planen dieses Fest nun schon seit eineinhalb Jahren und fanden es nett gemeinsam mit der Taufe zu machen. Was auf keinen Fall in Frage kommt, ist eine Hochzeit mit Mundschutz", ist sie sich sicher. Manuela Winter hatte ihre Traumhochzeit in Weinburg in der Waldkapelle mit 60 Gästen geplant. Die Feier sollte im Dirndlhof mit Heiratsmann ganz traditionell stattfinden. Etwas traurig sagt sie: "Als Hochzeitsauto hätten wir den LKW meines Verlobten genommen. Es war schon sehr viel geplant. Es ist so schade. Wir feiern jetzt mit Eltern und Geschwistern und die Trauung findet im Standesamt in Weinburg statt. Je nach Wetter können wir sogar den Garten nützen.
Eine große Feier mit Großeltern und Freunden wird aber noch folgen."
Die Sicht der Standesämter
Evelin Gruber, die Standesbeamtin aus Rabenstein, meint:" Die Brautpaare waren zwar sehr geknickt, aber sehr verständnisvoll und fanden das Positive in der Sache. Man kann es sich ja nett machen. Bei uns wurden Hochzeiten komplett abgesagt, manche in den Herbst verschoben, aber auch viele wurden abgehalten. Anfangs im ganz kleinen Rahmen mit Videokonferenz, später waren dann schon Hochzeiten im eigenen Garten möglich. Ich versuche auf die Wünsche der Paare einzugehen und ermögliche alles, was unter Einhaltung der Regeln möglich ist." "Wir hatten bis jetzt eigentlich Glück, da die meisten Hochzeiten ohnehin im Sommer geplant waren. Alles wird schon wieder leichter und es wird Tag für Tag mehr möglich", freut sich Andrea Stückler, Standesbeamtin aus Hofstetten-Grünau. "In Frankenfels gab es eine ganz schöne Hochzeit im kleinsten Rahmen, nur das Brautpaar mit der Tochter. Die restlichen Hochzeiten wurden aufgrund der vielen Leute in den Herbst verschoben", berichtete Daniela Karner.
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