Kreativität ist ein Grundbedürfnis
HOFSTETTEN (ah). Wenn man die kreative Werkstätte der Künstlerin und Maltherapeutin Gisela Grasmann in Hofstetten betritt, wird eines sofort ersichtlich - der Raum ist so gestaltet, dass man sich einfach nur wohlfühlen kann und zum Loslassen des Alltags eingeladen wird.
Kreativ sein ist Grundbedürfnis
Die Leiterin des Ateliers SpielraumKunst interessiert sich seit ihrer Kindheit für Kunst und Malen. "Malen, zeichnen, kreativ sein - das sind Grundbedürfnisse für mich. Auch in meiner Kindheit habe ich schon immer die Möglichkeit gehabt, mich zu entfalten." Nach ihrer Matura wollte die Hofstettnerin eigentlich die Kunst-akademie in Wien besuchen, das scheiterte aber an der begrenzten Teilnehmeraufnahme. "Die Idee und das Verlangen ließen mich aber nie los, so bildete sich unter anderem die Künstlergruppe 'Trai-Si-Pi', die aus sechs Kunstinteressierten besteht, wo es nicht nur um Kunst geht sondern um einen Austausch auf allen Ebenen", erzählt die Künstlerin.
Fundiertes Wissen
Die Kunst blieb für die Hofstettnerin aber kein Hobby, nein - Grasmann absolvierte unterschiedliche Ausbildungen im Bereich der Erwachsenenbildung und der Maltherapie. Diese "Heilbehandlung" wendet Grasmann auch in Hofstetten an. Wie kann diese Maßnahme helfen? "Wenn ich mit der Sprache nicht mehr weiterkomme, dann gibt es Methoden wie das Malen, die Kunst, die helfen können. "Ich arbeite prinzipiell mit gesunden Menschen, die sich gerade in einer Umbruchphase befinden. Der künstlerische Prozess ist der Dritte im Bunde, der mir hilft."
Grasmann arbeitet auch mit Symbolik, wie zum Beispiel den Archetypen in Märchen (nach C. G. Jung, Anm. der Redaktion), dahingehend bietet sich auch die Arbeit mit Kindern an. "Wir verlangen unseren Kindern heutzutage schon so viel ab. Wir verlangen immer etwas von ihnen. Bei mir steht aber nicht das Ergebnis im Fokus, sondern der malerische Prozess dorthin. Kinder sollen ihr eigenes Selbst wieder erleben lernen, und wir haben das schließlich durch die sogenannte 'innere Malspur' alle in uns." (siehe zur Sache)
Kreativ sein können demnach alle Menschen, denn gerade das Individuelle macht es aus. Grasmanns Grundsatz: "Niemanden zu etwas zwingen!"
Zur Sache:
Stern ist ein deutscher Pädagoge und Forscher (geboren 1924), er "erfand" den sogenannten Malort (ein durch äußere Einflüsse unbeeinflusster Raum). Kinder eines Pariser Kinderheimes, die sich in diesem Raum befanden, zeichneten und malten immer wieder gleiche Zeichen und Muster. Stern reiste danach durch die Welt und ließ überall Kinder und Erwachsene malen. Sein Ergebnis: Auf der ganzen Welt malen Menschen die gleichen Zeichen und Muster.
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