Zivildienst
Jeder dritte Zivildiener in Österreich untauglich

Seit Oktober im Zivildienst in der Caritas Werkstatt Ober-Grafendorf | Foto: Tanja Handlfinger
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Rund 2.500 junge Männer leisten in Niederösterreich jährlich ihren Zivildienst.

PIELACHTAL (th). Sie fahren Rettungsautos, pflegen alte Menschen und helfen auf Bauernhöfen. Doch künftig werden es weniger werden. Zum einen kommen nun geburtenschwache Jahrgänge zum Zug, zum anderen ist fast jeder Dritte mittlerweile untauglich. Im letzten Jahr konnten neun von zehn Zivildienststellen besetzt werden. Doch was passiert, wenn die Zahl der Zivildiener weiter sinkt? Ein Check bei denen, die es in unserem Bezirk betrifft.

Große Unterstützung
"Ich wollte in dieser Zeit etwas Sinnvolles machen und Menschen helfen", erzählt Lukas Mühlbacher aus Loich. Er leistet seinen Zivildienst seit Oktober 2018 in der Caritas Werkstatt in Ober-Grafendorf. Da er durch seinen Cousin, welcher beeinträchtigt ist, bereits private Berührungspunkte mit Menschen mit Behinderung hat, fiel ihm diese Entscheidung nicht schwer.
"Lukas ist ein absoluter Glücksgriff. Durch seine persönliche Erfahrung brauchte er von Anfang an wenig Einschulung und Betreuung durch unser Personal. Und er ist immer einer der Ersten der kommt und einer der Letzten, der geht", erzählt der Leiter der Werkstatt, Matthias Heigl. "Mir wurde auch alles sehr gut erklärt", wirft der Zivildiener ein. "Für uns sind Zivildiener sehr wichtig, ohne ihre Hilfe würden für alle mehr Kosten entstehen. Sie entlasten uns bei sehr vielen Tätigkeiten, die sonst unser Betreuungspersonal erledigen müsste. Dazu zählen Einkäufe, Betreuungsarbeiten zusammen mit dem Betreuungspersonal, Küchendienst, Dienstfahrten und einiges mehr", so Heigl. Er ist auch der Meinung, dass der Zivildienst heute von der Gesellschaft mehr akzeptiert wird, als vor einigen Jahren. "Der Stellenwert ist ein anderer. Wir haben alle neun Monate einige Anfragen von Zivildienern. Nach einer Probearbeit entscheiden wir dann, wer den Platz bekommt. Leider können wir immer nur einen Zivildiener aufnehmen", meint er. Nicht jeder sei für diese Arbeit geeignet.

Noch nicht spürbar
Im NÖ Pflege- und Betreuungszentrum St. Pölten werden seit Jahren dem Haus an der Traisen, vom Amt der NÖ Landesregierung, jeweils immer ein bis zwei Zivildiener zugeteilt. Ein Zuteilungsstopp ist dort, zumindest aktuell, noch nicht in Sicht. "Eine Veränderung diesbezüglich konnten wir bis dato nicht feststellen. Im Moment ist es für uns noch nicht spürbar, dass die Anfragen bezüglich des Zivildienstes nachlassen", hielt Direktorin Regina Kos fest.
Österreichs Zivildienst steht also vor Herausforderungen. Lesen Sie dazu auch das Interview mit Staatssekretärin Caroline Edtstadler auf Seite 20.

Zur Sache
Junge Österreicher leisteten 2018 Zivildienst im Rettungswesen (5.721), in der Sozial- und Behindertenhilfe (4.352), in der Altenbetreuung (1.547), in Krankenanstalten (989), in der Flüchtlingsbetreuung (554), in der Katastrophenhilfe (397) und in kleineren Bereichen wie in Kindergärten, Gedenkstätten, der landwirtschaftlichen Betriebshilfe und dem Umweltschutz.

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